Profil-Interview mit dem CSV-Abgeordneten und Sozialexperten Paul-Henri Meyers über die Erziehungspauschale
Profil-Interview mit dem CSV-Abgeordneten und Sozialexperten Paul-Henri Meyers über die Erziehungspauschale
Profil: “Was muss man über die Erziehungspauschale wissen ?”
Paul-Henri Meyers: “Die Erziehungspauschale wurde im Rahmen des Rententischs vor zwei Jahren eingeführt. Es geht darum, die Erziehungsleistung der Frauen zu würdigen, die keinen Anspruch auf Babyjahre und Erziehungszeiten haben. Die Erziehungspauschale ist im Prinzip ab dem 60. Lebensjahr geschuldet.”
Profil: “Die Erziehungspauschale wird kritisiert, nicht jeder könne von der Erziehungsleistung profitieren, wird behauptet!”
Paul-Henri Meyers: “Das stimmt nicht Die möglichst ausgewogene Berücksichtigung von Erziehungsleistungen setzt die Beschäftigung mit der komplexen Realität der Sozialversicherungszeiten voraus. Die Erziehungspauschale muss im Kontext mit Babyjahren, Erziehungszeiten und anderen Sozialinstrumenten wie der RMG-Gesetzgebung gesehen werden. Von ihren Kritikern wird sie aus diesem Kontext herausgerissen. Eine ehrliche politische Auseinandersetzung ist das nicht.
Schließlich kann man auch feststellen, dass die schärfsten Kritiker der Erziehungspauschale bisher nicht durch Engagement für die Verbesserung der Situation von Frauen aufgefallen sind. Dies im Gegensatz zur CSV, die während den Rententisch-Diskussionen dafür eintrat, dass das Thema der ökonomischen Situation der Frauen im Alter im Mittelpunkt blieb und nicht an den Rand gedrängt wurde.
Die Lösung ist gerecht. Würde der Staat die Erziehungspauschale allen Müttern zuerkennen, würden diejenigen Mütter doppelt kassieren, die außer der Leistungen, die durch Baby- und Erziehungsjahre garantiert werden, auch noch die Erziehungspauschale erhielten.”
Profil: “Die CSV steht also zur Erziehungspauschale?”
Paul-Henri Meyers: “Ja. In ihrem Wahlprogramm bekennt sich die CSV dazu, dass die Anerkennung der erzieherischen Tätigkeit der Eltern weiterhin verbessert werden soll.”