Europa-Kongress am 9. Mai 2004 macht offiziellen Auftakt zur Kampagne, so titelt das Luxemburger Wort in seiner Ausgabe vom 18. März 2004. Lesen Sie an dieser Stelle einen Ausschnitt des Artikels von Journalist Joseph Lorent.
Anlässlich einer Pressekonferenz stellte Präsident François Biltgen im Generalsekretariat in Luxemburg die 12 Kandidaten der Christlich-Sozialen Volkspartei (CSV) für die Wahlen zum Europäischen Parlament am kommenden 13. Juni vor.
Spitzenkandidat ist Premierminister Jean-Claude Juncker (49), Jurist, Cap.
In alphabetischer Reihenfolge handelt es sich bei den anderen elf Kandidaten um:
- François Biltgen (45), Jurist, Minister für Arbeit und Beschäftigung, Kultus, Beziehungen zum Parlament sowie delegierter Kommunikationsminister, CSV-Nationalpräsident, Esch/Alzette;
- Fernand Boden (60), Mathematikprofessor, Minister für Landwirtschaft, Weinbau und ländliche Entwicklung sowie für Mittelstand und Wohnungsbau, Echternach;
- Luc Frieden (40), Jurist, Minister für Justiz, Budget und Tresor, Contern;
- Norbert Haupert (64), Wirtschaftswissenschaftler, Abgeordneter, Präsident des CSV-Bezirkes Süden, COSL-Ehrenpräsident, Monnerich;
- Marie-Josée Jacobs (54), Krankenpflegerin-Anästhesistin, Ministerin für Familie, Jugend und Soziale Solidarität, sowie für Frauenförderung, Marnach;
- Erna Hennicot-Schoepges (62), Professorin am Musikkonservatorium, Ministerin für Kultur, Hochschulwesen und Forschung sowie für öffentliche Arbeiten, Walferdingen;
- Astrid Lulling (74), Europaparlamentarierin, Schifflingen;
- Viviane Reding (53), Journalistin, EU-Kommissarin, Luxemburg;
- Jean Spautz (73), Präsident der Abgeordnetenkammer, Ehrenpräsident der CSV und des LCGB, Schifflingen;
- Lucien Weiler (52), Rechtsanwalt, Abgeordneter, Präsident der CSV-Parlamentsfraktion, Diekirch;
- Michel Wolter (41), Wirtschaftswissenschaftler, Innenminister, Ehrenpräsident des Tennisverbandes, Oberkerschen.
Mit vier Frauen bei insgesamt 12 Kandidaten entspreche die CSV ihrer Quotenregelung, erklärte Präsident François Biltgen.
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Im Zusammenhang mit der leidigen Frage der Doppelkandidaturen erinnerte François Biltgen daran, dass die CSV bereits bei den letzten und den vorletzten Wahlen den beiden anderen großen Parteien – DP und LSAP – vorgeschlagen hatte, die Europawahlen und die Nationalwahlen gedanklich voneinander zu trennen. Daher sollten Kandidaten nur für eine der beiden Wahlen aufgestellt und somit auf Doppelkandidaturen verzichtet werden. Dies umso mehr als das Doppelmandat, also die gleichzeitige Zugehörigkeit zum Europaparlament und zur Abgeordnetenkammer, bereits seit längerer Zeit nicht mehr zulässig ist. Da die CSV mit ihrer Initiative bei den anderen Parteien auf Ablehnung gestoßen sei, bleibe sie ihrerseits ebenfalls beim System der doppelten Kandidaturen, führte deren Nationalpräsident aus.
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Zwei Termine
Am kommenden 27. März hält die Christlich-Soziale Volkspartei in Niederanven einen außerordentlichen Nationalkongress ab, um ihr Wahlprogramm zu verabschieden, und für den nachfolgenden 9. Mai – also am Europatag – ist ein Europakongress programmiert, bei dem in Form einer Resolution konkrete europapolitische Aussagen gemacht werden.