Bautenministerin Erna Hennicot-Schoepges im Profil-Interview
Unser Land braucht Infrastrukturen, wenn es für die Zukunft gerüstet sein will. Schulen, Strassen, Altersheime, Spitäler, Sport- und Kulturbauten sind angesichts unserer Bevölkerungsentwicklung notwendig. Diese Regierung hat insgesamt 3,6 Mrd Euro investiert, davon 71,6% über das Bautenministerium. Profil fragte nach bei der Bautenministerin Erna Hennicot-Schoepges!
Profil: “Wie verteilen sich diese Investitionen auf die verschiedenen Bereiche?”
Erna Hennicot-Schoepges: “Mit 22,86% liegen die Ausgaben für sanitäre und soziale Infrastrukturen an der Spitze, die großen Straßenbauprojekte (Fonds des routes) wie Nordstraße und Saarstraße belaufen sich auf 18%, die Schulbauten auf 8%, die Kulturbauten auf 2,6%, administrative Bauten auf 7,4%.”
Profil: “Konnte der Nachholbedarf in punkto Schulneubauten aufgeholt werden?”
Erna Hennicot-Schoepges: “Für neue Schulen wurden vom Parlament insgesamt 559 Mio Euros genehmigt, das sind mehr als zwischen 1984-1999.
Das Lyzeum in Mamer wurde in nur drei Jahren Bauzeit fertiggestellt. 89 Mio Euros für den Schulneubau in Redingen, 107 Mio Euros für Petingen, 98 Mio Euros für Esch-Lallingen können nun verbaut werden. Zusätzlich sind Vergrößerungen und Umbauten an den Schulen in Wiltz, Diekirch, Grevenmacher und Düdelingen im Bau.”
Profil: “Wie erklären sie die manchmal großen Kreditüberschreitungen bei Bauprojekten?”
Erna Hennicot-Schoepges: “Neu ist, dass seit 1999 mit der Reform des Rechnungshofes alle Kreditüberschreitungen vom Parlament genehmigt werden müssen. Auch vor 1999 gab es Kreditüberschreitungen, zum Beispiel beim Gefängnisbau 40%, beim “Lycée technique des Arts et Métiers” 40%, und ich könnte noch viele andere Beispiele nennen.
In den Gemeinden sind Kreditüberschreitungen gang und gäbe. Manchmal liegen Kostenvoranschläge bei staatlichen Bauten mehr als 10 Jahre zurück, und des öfteren werden während der Bauzeit Programmänderungen vorgenommen.”
Profil: “Sie haben viele große Projekte wie z.B. die “Cité judiciaire” und das Staatslaboratorium endgültig auf den Weg gebracht – trotzdem gibt es Kritiken …!”
Erna Hennicot-Schoepges: “Dem Wähler entgeht sicher nicht, dass Wahlkampf ist. Wir haben eine positive Bilanz vorzulegen. Notwendige Bauprojekte und -vorhaben wurden realisiert. Es sind dies wichtige Investitionen für die Zukunft unseres Landes! Ich denke, dass gute Arbeit in der Politik immer noch anerkannt wird.”