„Wirtschaftliche Kompetenz und soziale Verantwortung“

Die Bezirk Zentrum machte in Niederanven den Auftakt mit der Vorstellung der CSV Kandidatenliste / Eine breite Mehrheit votierte die Kandidatenliste unter Anführung von Minister Luc Frieden im Wahlkreis Zentrum, wo die Christlich-Soziale Volkspartei wieder stärkste Partei werden möchte. / Die CSV will erneut die Hauptverantwortung in der Regierung tragen, so die Kernaussage von Premierminister Jean-Claude Juncker, Parteipräsident François Biltgen und Zentrumsspitzenkandidat Luc Frieden. Lesen Sie an dieser Stelle Ausschnitte aus dem Artikel der Tageszeitung “Luxemburger Wort”.

j-lo – Im Kulturzentrum “Am Sand” in Niederanven machte die Christlich-Soziale Volkspartei (CSV) am vergangenen Samstag im Hinblick auf die Landeswahlen vom kommenden 13. Juni mit dem Bezirk Zentrum den Auftakt für die Aufstellung ihrer Kandidatenlisten.

Zugleich gaben sowohl Bezirkspräsident Claude Wiseler als auch Parteivorsitzender François Biltgen und vor allem Premierminister Jean-Claude Juncker die thematischen und strategischen Schwerpunkte für die bevorstehende Wahlkampagne vor.

Vision, Solidarität, Einsatz und Kollegialität

Zu Beginn des Bezirkskongresses, der unter dem Motto “CSV, de séchere Wee” stand, von EU-Kommissarin Viviane Reding präsidiert wurde und an dem 225 von 291 möglichen Delegierten teilnahmen, zeigte sich Danielle Wagener-Hippert, Präsidentin der gastgebenden Sektion Niederanven, in ihrer Begrüßungsansprache zuversichtlich, dass die CSV dank der Kompetenz und des Durchsetzungsvermögens ihrer Amtsträger und ihrer Kandidaten ein gutes Wahlresultat erzielen werde.

Viviane Reding eröffnete den Kongress mit einer Erklärung in eigener Sache, insbesondere zu ihrer möglichen Kandidatur bei den bevorstehenden Wahlen. … … …

Sie wolle deswegen jedoch nicht zum politischen Eunuchen werden, erklärte die Europapolitikerin, indem sie ihre Parteifreunde mit Blick auf den bevorstehenden Wahlkampf zu Vision, Solidarität, Einsatz und Kollegialität aufrief.

Diskussionslos ging der administrative Teil mit den Rechenschaftsberichten des beigeordneten Sekretärs Raoul Überecken und von Kassierer Tom Gantenbein über die Bühne.

Superlative

Generalsekretär Jean-Louis Schiltz eröffnete den politischen Teil des Kongresses mit einer kurzen Intervention über die bevorstehende Wahlkampagne. Da ging die Rede von einer Superpartei, die aktiv, dynamisch und geschlossen sei, von einem Superpremier, der als unbestrittener politischer Leader in Luxemburg anerkannt werde, und von einem Superprogramm, mit dem die CSV in die Wahlen ziehe und verdeutliche, dass sie der sichere Weg sei.

Zurück an die Spitze im Zentrum

Bezirkspräsident Claude Wiseler erklärte unumwunden, das Wahlziel seiner Partei, die 1999 mit einem Stimmenanteil von 28 Prozent sechs Abgeordnetenmandate im Zentrum erhielt, sei es, wieder stärkste Partei in diesem Wahlkreis zu werden. Um den Sieg zu erringen, baue sie auf ein starkes Kandidatenaufgebot, eine solide Bilanz der letzten fünf Jahre, ein – kurz vor seiner Fertigstellung stehendes – solides Programm und auf eine solide Partei auf, die ihre Kandidaten mittrage.

“Eine ausgewogene Liste”

Alsdann stellte Claude Wiseler die Kandidaten der Christlich-Sozialen im Bezirk Zentrum einzeln vor. Die 16 vom Bezirksvorstand und fünf vom Weisenrat bestimmten Kandidaten stellten insofern eine soziologisch repräsentative, regional gut aufgegliederte und insgesamt ausgewogene Liste dar, als sie sowohl erfahrene Mandatäre als auch neue Leute begreife, die von der Attraktivität reiner Volkspartei zeugen. Das Durchschnittsalter der sieben weiblichen und 14 männlichen Kandidaten, unter denen sich zwei Minister, sieben Deputierte, eine Europaparlamentarierin, vier Bürgermeister, drei Schöffen und sechs Gemeinderatsmitglieder befinden, beträgt 51 Jahre. Bevor es zur geheimen Abstimmung über die Kandidatenliste kam (siehe unter Kandidatenliste der CSV im Bezirk Zentrum), plädierte Nic. Estgen, Präsident der CSV-Senioren, für die volle Ausnutzung des Wählerkapitals, das die Jugend und das Dritte Alter darstellen.

Gutgeheißen wurde die vorgeschlagene Liste von 88,18 Prozent der Delegierten, indem auf 220 abgegebenen Stimmzetteln, von denen fünf ungültig waren, sich 194 Teilnehmer dafür und 21 dagegen aussprachen.

Luc Frieden als Spitzenkandidat

Per Akklamation und mit einer stehenden Ovation wurde Budget-, Tresor- und Justizminister Luc Frieden zum Spitzenkandidaten bestimmt. Für ihn stellt die CSV eine Kombination von Erfahrung und Kompetenz dar, die auf Tradition aufbaut und in ihrer langen Geschichte stets Verantwortungsbewusstsein im Interesse des Landes zeige. Darüber hinaus zeichne sie auch den sicheren Weg in Europa mit. Angesichts des allgemeinen wirtschaftlichen Konkurrenzkampfes und des unabdingbaren Erhalts der Wettbewerbsfähigkeit werde die CSV ein realistisches Wahlprogramm vorlegen, das Luxemburg als offenes und dynamisches Land festigen soll.

Drei Elemente für einen sicheren Weg

Nationalpräsident François Biltgen, für den es die erste Rede in seiner neuen Eigenschaft vor dem Bezirkskongress Zentrum war, erinnerte zu Beginn seiner Ausführungen an drei verstorbene Zentrumsabgeordnete, die maßgeblich die christlich-soziale Politik der letzten Jahrzehnte mitprägten: Willy Bourg, Georges Margue und Nic Mosar. Überhaupt habe der Bezirk Zentrum in den Reihen der CSV immer wieder große Führungspersönlichkeiten hervorgebracht.

Zweifellos werde der sichere Weg, den sich die CSV für die Wahlkampagne auf ihre Fahne geschrieben hat, nicht der einfache Weg sein. Dieser Blick nach vorne reiche über den Wahltermin vom 13. Juni 2004 hinaus bis ins nächste Jahrzehnt. Dabei könne die CSV auf die großen Erfahrungen ihrer Vergangenheit aufbauen, in der sie wie keine andere Partei das Land geprägt habe.

Außer ihrem festen Glauben an ein Europa des Friedens zeigten ihre Führungsleute immer wieder Weitsicht, wie beispielsweise 1983 bei der Beendigung der Stahlkrise durch einen Appell an die nationale Solidarität, in den 80er und 90er Jahren durch die Weichenstellungen von Pierre Werner und Jacques Santer im Kommunikationsbereich und neuerdings durch die Ansiedlung von Weltfirmen wie AOL, Amazone und Microsoft in Luxemburg.

Wirtschaftliche Kompetenz und soziale Verantwortung – “sie sind eigentlich wie siamesische Zwillinge” – seien seit jeher die Trumpfkarten der CSV, deren “séchere Wee” auf drei Elementen aufbaue. Erstens das Wissen darum, worin man für die Zukunft investiere, sodann die in fetten Jahren für schlechtere Zeiten geschaffenen Rücklagen und schließlich das Bewusstsein um das soziale Element als wichtige Komponente des gesamten Konzeptes.

Eine ungemein wichtige Voraussetzung für eine solche Entwicklung sei durch die Schaffung der Universität Luxemburg gegeben, was der unbestrittene Verdienst von Ministerin Erna Hennicot-Schoepges sei.

An weiteren prägnanten Aussagen in der Rede seien ein Plädoyer für ein qualitatives Wirtschaftswachstum dank einer wohl durchdachten Landesplanung sowie die Feststellung herausgegriffen, dass “Soziales etwas Lebendiges darstellt, das jedoch nicht mit erworbenen Rechten gleichzustellen ist. “Die Schlussfolgerung von Präsident François Biltgen lautete: “Wir machen auch nach dem 13. Juni eine Politik im Interesse des Landes, denn was gut für Luxemburg ist, ist auch gut für die CSV”.

(Ausschnitte aus dem j-lo Artikel der Tageszeitung “Luxemburger Wort” vom 12. 10. 2004)!