Trinkwasserwirtschaft in der Nordregion

Eine der natürlichen Lebensgrundlagen ist sauberes Wasser, eine Ressource, die in manchen Regionen der Erde extrem knapp und fast überall von belastenden Giften bedroht ist.

“Eine der natürlichen Lebensgrundlagen ist sauberes Wasser, eine Ressource, die in manchen Regionen der Erde extrem knapp und fast überall von belastenden Giften bedroht ist. Wenn dieses kostbare Gut auch in Luxemburg noch ziemlich reichlich vorhanden ist, so sollten wir doch mit diesem für Mensch, Tier und Pflanzen lebenswichtigen Grundstoff sparsam und vor allem schonend umgehen. Vergeudung und Verunreinigung müssen auf jeden Fall vermieden werden”, schreibt CSJ-Norden-Präsident Dan Roder in einem Artikel über die nationale Trinkwasserversorgung im “Marienkalender 2003”.

Wasser aus dem Hahn

Im Norden Luxemburgs wird das Trinkwasser durch autonome Versorgung in den Gemeinden Beckerich, Bettendorf, Diekirch, Ermsdorf, Ettelbrück, Medernach, Redingen und Reisdorf zur Verfügung gestellt.

Die verbleibenden 37 Gemeinden mit rund 45000 Einwohnern werden durch das Gemeindesyndikat “Distribution des Eaux des Ardennes” (DEA) versorgt. Rund 500 km Wasserleitungen mit unterschiedlichen Durchmessern (5 bis 50 cm) und ausgelegt für verschiedene Wasserdrücke (10 bis 30 bar) unterhält und versorgt die DEA, eines der ältesten kommunalen Syndikate Luxemburgs.

4 500 000 m3 Wasser werden im Mittel pro Jahr verteilt, Tendenz steigend, was vor allem auf den steten Bevölkerungszuwachs zurückzuführen ist.

Kapazitätsgrenzen erreicht

Die vergangenen, sehr heißen Sommermonate zeigen die Anfälligkeit des Verteilungssystems. Die Leitungen mussten bis ans äußerte beansprucht werden. Vor allem die Infrastrukturen in den kleineren Gemeinden mit Campinganschlüssen stießen an Kapazitätsgrenzen.

Die maximale Verteilungskapazität des DEA – Leitungsnetzes liegt bei rund 18.000 m3 Trinkwasser am Tag, diese wurde an mehreren Tagen der Monate Juli und August erreicht und manchmal auch überschritten. Überlegungen zur Verstärkung der Leitungssysteme und der Aufbereitungskapazitäten müssen demnach angestellt werden.

Solidarischer Ausbau des Leitungsnetzes

Um die Trinkwasserversorgung auch in Zukunft zu gewährleisten sind die DEA und die ihr vorgesetzte Behörde, das Innenministerium, gefordert gewesen. Erst kürzlich hat CSV-Innenminister Michel Wolter denn auch in diesem Sinne neue Richtlinien in der finanzpolitischen Verwaltung des Syndikates ausgegeben. Diese Bestimmungen werden nun im Einverständnis mit allen Syndikatsverantwortlichen ausgeführt und führen in Zukunft sicherlich zu einer größeren Transparenz und Verantwortung seitens der Gemeinden.

Das Prinzip der Trinkwasserversorgung beruht jetzt mehr denn je auf dem Prinzip der Solidarität. Jede im Syndikat organisierte Gemeinde wird ihren Beitrag leisten, da jeder einzelne Bürger Anrecht auf die gleiche Leistung hat.

Charel Pauly
Präsident DEA
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