Der Generalsekretär der Christlich-Sozialen Volkspartei im LW-Interview.
LW: Rezente Wahlumfragen prognostizieren der CSV ein durchaus gutes Wahlergebnis. Was sagen Sie zu diesen Prognosen? Freut sich der Wahlkampfmanager? Können Sie sich nun entspannt zurücklehnen?
Jean-Louis Schiltz: Natürlich sind wir zufrieden, dass in drei rezent durchgeführten Wahlumfragen eine positive Grundstimmung für uns ermittelt worden ist. Das hat, davon gehe ich aus, mit einer positiven Bilanz unserer Politik in der Regierung zu tun. Darüber hinaus haben wir mit Jean-Claude Juncker einen Premier, dessen Stimme mit Kompetenz über die Landesgrenzen hinaus Gehör findet. Das wissen auch die Leute.
Nun muss man ehrlichkeitshalber aber immer bedenken, dass Wahlumfragen nur Wahlumfragen sind.
Nicht von Prognosen blenden lassen
LW: Und Wahlen sind Wahlen.
J.L. Schiltz: Ja, eben. Und die wollen wir gewinnen. Nicht die Umfragen. Diesem Ziel, dem Gewinnen von Wahlen, gilt unser Einsatz in den kommenden Wochen und Monaten. Wir wollen uns nicht blenden lassen von positiven Prognosen.
LW: Also kein Zurücklehnen?
J.L. Schiltz: Nein, auf keinen Fall. Wie gesagt: Es gibt Umfragen, es gibt Wahlen. Das sind – um es salopp zu sagen – zwei Paar Schuhe.
13. Juni 2004: Die Maschine läuft
LW: Wie bei den anderen Parteien dürften auch bei der CSV die konkreten Vorbereitungen für den 13. Juni 2004 längst angelaufen sein. Wie steht es mit der Aufstellung der Listen und der Ausarbeitung des Wahlprogramms?
J.L. Schiltz: Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Planungsarbeiten bereits angelaufen sind. In einer ersten Phase werden nun die technisch-organisatorischen Fragen geklärt. Die Reflexionskreise zur Vorbereitung des Wahlprogramms haben unter dem Impuls von Parteipräsident François Biltgen auch schon ihre ersten Arbeiten abgeschlossen. Die Bezirksgremien sind dazu eingeladen worden, die prozeduralen Schritte zur Aufstellung der CSV-Wahllisten in die Wege zu leiten. Vieles ist derzeit bei uns in Bewegung. Und wir brauchen das Engagement vieler, wenn wir diese Wahlen gewinnen wollen.
LW: Sie scheinen den Prognosen wirklich nicht zu trauen.
J.L. Schiltz: Nochmals, auch wenn die Wahlprognosen positive Trends erkennen lassen, müssen wir konkret arbeiten, um zu gewinnen. Wir wissen genau, was zu tun ist.
Neues Grundsatzprogramm als solide Basis
LW: Dazu gehört es auch, Themen vorzugeben und Schwerpunkte für den Wahlkampf zu setzen.
J.L. Schiltz: Sicher, daran wird gezielt gearbeitet. Wie ich schon sagte, die programmatischen Diskussionen sind voll im Gange. Die Schwerpunkte werden sich in den kommenden Monaten herauskristallisieren. Dies alles auf der Grundlage unseres neuen Grundsatzprogramms “Jidder Eenzelen zielt”. Mit diesem Programm haben wir eins klar untermauert: Die CSV ist eine moderne Volkspartei, die mitten im Volk steht und jeden Einzelnen ernst nimmt, mit seinen Sorgen, mit seinen Anliegen, mit dem, was er denkt und fühlt.
LW: Das heisst aufs Wahlprogramm bezogen…..
J.L. Schiltz: …. dass wir ganz im Sinne unseres Grundsatzprogramms zusammen mit den Bürgern des Landes weiter einen Weg des Vertrauens und der Sicherheit gehen wollen. Ein Blick auf die aktuelle Konjunkturlage, die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und andere sozialpolitische Herausforderungen sind der Beweis dafür, dass das die einzig richtige Schwerpunktsetzung ist. Auf wirtschaftspolitische Kompetenz und soziale Verantwortung kommt es an. Deshalb auch unser Motto für den Wahlkampf: “D’CSV: de sechere Wee”.
Der sichere Weg als globaler Auftrag
LW: Sicherheit als Leitmotiv. Wollen Sie etwa mit sekuritärer Politik bei den Wählern punkten?
J.L. Schiltz: Wo denken Sie hin? Der Slogan heisst: “D’CSV: de sechere Wee”.- Ein sicherer Arbeitsplatz, stabile Staatsfinanzen, ein kompetitiver Mittelstand, ein festes Sozialnetz, die Wahrung der Grundfreiheiten, das ist es, für das wir eintreten. Der sichere Weg als globaler Auftrag. Als politisches Ensemble. Genau das ist unser Leitmotiv.
LW: Herr Schiltz, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.