Frauen, die nichts fordern, werden beim Wort genommen

Generalsekretär Jean-Louis Schiltz zum Stellenwert der CSF in der CSV.

Ich bin stolz, Generalsekretär einer Partei zu sein, in deren Reihen sich vor 50 Jahren eine eigenständige Frauensektion gebildet hat.

Die Frauen, die sich damals zusammenfanden, um in ihrer Partei und nach außen hin die Stimme der Frauen zu erheben, waren Vordenkerinnen.

Madeleine Frieden-Kinnen, ihre Gründerin, war eine ihrer Zeit vorausschauende Frau, die sich in dem damaligen harten politischen Umfeld durchsetzen musste. Sie scheute diese Herausforderung nicht!

“Ich freue mich, dass die Frau nach und nach aus ihrer passiven Rolle ausbricht, und die Mentalitäten sich in den letzten Jahren grundlegend geändert haben. Die Frau darf sich nicht ausschließlich von ihren häuslichen Aufgaben überwältigen lassen. Man kann sehr viel an einem Tag vollbringen !”

Das sind Worte, die die Gründungspräsidentin, damals als erste weibliche Ministerin überhaupt, vor 35 Jahren anlässlich eines Kongresses der CSF Süden ausdrückte, der zum Thema hatte: “Ja oder nein zur Frauenarbeit”.

Das Thema bleibt nach wie vor aktuell ! Fragt man Frauen, die politisch engagiert sind, ob sie mit dem, was erreicht wurde, zufrieden sind, stößt man auf geteilte Meinungen. Nein, euphorisch geben sie sich nicht. Allzu lange dauert es, bis Ideen, gerechte Forderungen, so offensichtlich sie auch sind und waren, in die Wirklichkeit umgesetzt sind. Einige haben auf dem Weg dahin den Mut verloren. Andere haben durchgehalten.

Eines steht fest. Unsere Gesellschaftsstrukturen haben grundlegende Veränderungen erfahren. Eigenverantwortung ist gefragt.

Ich bin überzeugt, junge Frauen sind sich dessen bewusst. Sie streben mehr denn je nach persönlicher Selbständigkeit und nach einem Leben in gleichberechtigter Partnerschaft, in der bezahlte und unbezahlte Tätigkeit in gemeinsamer Verantwortung übernommen wird.

Fazit: Die CSF bleibt weiter gefordert, denn Frauen, die nichts fordern, werden beim Wort genommen.