Familienfreundliche Arbeitswelt

Der beigeordnete CSV-Generalsekretär Maurice Bauer kommentierte arbeitsrechtliche und familienpolitische Fragen.

In den Turbulenzen der Tagespolitik wird es oft vergessen: Familie ist für viele Menschen ein wichtiges Thema. Bei den persönlichen Lebenswünschen der meisten Menschen stehen Kinder und Familie an erster Stelle.

Die Politik der Regierung trägt dieser Tatsache Rechnung: Familienarbeit und Erziehung werden anerkannt und unterstützt. Finanzielle Benachteiligungen werden weitest möglich ausgeglichen. Der notwendige Ausgleich richtet sich besonders an Familien mit kleinen Einkommen und Familien mit vielen Kindern. Für die CSV, als Partei der sozialen Gerechtigkeit, des sozialen Fortschritts und der Familien, stellt dieser Aspekt der Familienpolitik eine Priorität dar.

Die Familien sind die tragenden Säulen unseres Zusammenlebens. Sie sind das stabile Zentrum unserer Gesellschaft. Deshalb müssen die Bedürfnisse der Familien auch in zahlreichen anderen Politikbereichen berücksichtigt werden.

Familienorientierte Unternehmenskultur

Besonders bei der Gestaltung der Arbeitswelt muss auf die Familien Rücksicht genommen werden. Familie und Arbeitswelt müssen in einem Gleichgewicht zueinander stehen. Die meisten Menschen sind nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Eltern.

Eine familienfreundliche Unternehmenskultur ist kein Luxus. Die Betriebe brauchen motivierte Arbeitnehmer, deren berufliches Engagement durch ein familienfreundliches Umfeld gefördert wird. Betriebsintern gehören dazu beispielsweise zwischen den Sozialpartnern ausgehandelte flexible Arbeitszeiten und Betriebskindergärten.

Die Regierung unterstützt diese Maßnahmen und setzt weitere Akzente: Konsequent wird der Ausbau eines bedarfsgerechten und flexiblen Angebots an Kinderbetreuung gefördert. Das Angebot ist regional verteilt und orientiert sich an den Bedürfnissen der Kinder und der Eltern. Durch das ASFT-Gesetz, das die Beziehungen zwischen dem Staat und den Leistungsträgern im Sozial-, Familien- und Therapiebereich regelt, ist die notwendige Qualität der angebotenen Dienste gesichert.

Vielfältige Betreuungsformen

Weitere Möglichkeiten zu einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Erziehungsarbeit ergeben sich aus der Telearbeit, wo die Sozialpartner an der Umsetzung europäischer Abkommen arbeiten. Auch durch Teilzeitarbeit lassen sich die Lebensbereiche Familie und Beruf besser miteinander verbinden. Hier arbeiten die Sozialpartner ebenfalls an neuen Regelungen.

Eine weitere flexible Betreuungsform sind die Tagesmütter. Unter der Voraussetzung, dass die sozialrechtliche Absicherung gewährleistet ist, macht das Berufsbild der Tagesmutter und des Tagesvaters auch beschäftigungspolitisch Sinn: Es bietet Frauen und Männern die Chance, ihre Fähigkeiten und Qualifikationen innerhalb des eigenen Haushalts zu “vermarkten”. Die Kinderbetreuung durch Tagesmütter und Tagesväter ist familiengerecht, da die Betreuungszeiten individuell nach den Bedürfnissen von Eltern und Kindern vereinbart werden können.

Elternurlaub: Bessere Balance zwischen Familie und Arbeit

Eine weitere wichtige Maßnahme im Sinne einer familienfreundlichen Arbeitswelt ist der Elternurlaub. Seit der Elternurlaub vor drei Jahren in Kraft trat, hat er zu einer besseren Balance zwischen Familienleben und Arbeitswelt beigetragen. Er ermöglicht beiden Partnern mehr Zeit für die Kinder zu haben. Er bedeutet mehr Freude an den Kindern. Der Elternurlaub ist ein “Stück akzeptierter Sozial-, Familien- und Arbeitsmarktpolitik” (Jean-Claude Juncker).

Der Elternurlaub hat sich bewährt; im Interesse der Kinder, der berufstätigen Eltern und der Motivation und Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Das rechnet sich unter dem Strich.

Maurice Bauer

Beigeordneter CSV-Generalsekretär