In mehreren Interviews unterstrich heute Donnerstag Premierminister Jean-Claude Juncker, dass er nicht mit dem Handeln der US-Regierung einverstanden ist. Der Moment ist nicht gekommen, um derart radikale militärische Mittel einzusetzen, so ein enttäuschter Juncker.
Es ist mehr denn je offensichtlich, dass dieser Krieg die Welt in zwei Lager spalte. Jene, die überzeugt sind, dass der Zeitpunkt für militärische Maßnahmen gegen den Irak gekommen ist und diejenigen, die glauben, dass es doch noch diplomatische Mittel gibt, um eine friedliche Lösung des Konfliktes zu erreichen, so der Kommentar des Premiers.
Mit Bedauern stellte er fest, dass mit der Spaltung innerhalb Europas die EU verdeutlicht hat, dass sie keinen Einfluss auf die Geschehnisse in der Golfregion habe. Es gilt nunmehr aus dieser Situation zu lernen. “Europa wird nur zur Kenntnis genommen , wenn alle dazugehörenden Regierungen einer Meinung sind”, so Juncker, der mit Nachdruck bekräftigte, dass die UNO weiterhin die Anlaufstelle für Konfliktregelungen bleiben muss. Der Stellenwert der UNO darf nicht in Frage gestellt werden.
In einer offiziellen Stellungnahme zeigte sich die Regierung “traurig und enttäuscht” über das Scheitern der diplomatischen Bemühungen, um einen Krieg zu vermeiden und das irakische Regime mit friedlichen Mitteln zu entwaffnen. So wird gehofft, dass die Kämpfe von kurzer Dauer sein werden, und dass das Nötige getan wird, um Opfer vor allem in der Zivilbevölkerung zu vermeiden.
Luxemburg ist jedenfalls bereit, sich im Rahmen der Vereinten Nationen am Wiederaufbau des Iraks zu beteiligen sowie die Leiden der Bevölkerung zu lindern, heißt es in der offiziellen Mitteilung.
Als einen Lichtblick wertet die Regierung das am Abend beginnende Gipfeltreffen der europäischen Staats- und Regierungschefs, verbunden mit der Hoffnung, dass es zur Wiederherstellung der europäischen Einheit beitragen kann.