Elternurlaub bleibt in der Aktualität.
Mitte dieses Jahres werden die im Rahmen des nationalen Beschäftigungsplanes (Plan d’Action Nationale en faveur de l’emploi, PAN) getroffenen Maßnahmen auslaufen. Im Blickpunkt ebenfalls der Elternurlaub, der bereits 1999 bei seiner Einführung für manch kontroverse Diskussion sorgte. Wichtigster Diskussionspunkt, damals wie heute: die Dauer des congé parental. Luxemburg gewährt im Gegensatz zu den meisten europäischen Partnern nämlich mehr als die von Brüssel als Minimum vorgeschriebenen drei Monate, nämlich sechs Monate.
Die Dauer des Elternurlaubes prägt derzeit die Diskussion über die bevorstehende Revision und ist für einige Sozialpartner Anlass für Auseinandersetzung. Vor wenigen Wochen hat sich bekanntlich das “Syndicat des indépendants et des classes moyennes (SIC)” für eine strikte Anwendung der EU-Vorgabe von drei Monaten stark gemacht.
Auch aus der Politik gibt es Reaktionen: So hat anlässlich der Debatte über die wirtschaftliche und soziale Rolle der Frau, die CSV-Deputierte Ferny Nicklaus-Faber in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende des Chancengleichheitsausschusses im Parlament, hervorgehoben, dass der “congé parental” in erster Linie als eine Maßnahme zu betrachten sei, die besonders den Kindern zugute kommt und daher in seiner jetzigen Form, im Interesse der Erziehung, Fortbestand haben soll. Parteikollege Marcel Glesener kommentierte im Luxemburger Wort in die selbe Richtung: “Der Elternurlaub ist eine familienpolitisch sinnvolle Bestimmung, die gerade über die Dauer von sechs Monaten Eltern und Kind etwas bringt.”
Ein weiteres Argument für den Elternurlaub ist für Marcel Glesener die Tatsache, dass sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten mit steigenden Arbeitslosenzahlen, Stellensuchenden über den congé parental die Gelegenheit bietet in die Arbeitswelt zurückzukehren.
Eine spezielle Herausforderung und die Hauptsorge der Arbeitgeber sei die Tatsache, dass es nicht einfach sei adäquaten personellen Ersatz zu finden. Hier sei insbesondere das Arbeitsamt gefordert, so der CSV-Abgeordnete.