Ein Lob für die neue „Echternach-Autobahn“

Ein Beitrag von Guy Modert, CSV Sektion Echternach.

Noch sind sie etwas ungewohnt, die blauen Schilder auf Kirchberg, die auf die neue Autobahn Richtung Echternach und Ettelbrück hinweisen, die vor fast zwei Monaten eingeweiht wurde. “Eine Autobahn nach Echternach?”, werden sie sich vielleicht erstaunt fragen. Nun ja, nicht ganz bis nach Echternach, aber die Echternacherstrasse wurde etwas unterhalb vom Waldhof an das nationale Autobahnnetz angeschlossen.

Kein Stau mehr!

Dieses Teilstück, das im Rahmen der Nordstrasse Mitte September von Bautenministerin Erna Hennicot-Schoepges eröffnet wurde, ist zwar nur 1,3 Kilometer lang. Es hat aber große Erleichterungen für den aus Richtung Echternach nach Luxemburg fahrenden täglichen Berufsverkehr mit sich gebracht. Vorbei sind nun endlich die Zeiten, wo man jeden Tag morgens entweder in Dommeldingen oder auf Senningerberg im Stau ausharren musste um dann gestresst und genervt zur Arbeit zu kommen. Besonders die Einwohner des Senningerberges werden es auch zu danken wissen, dass die, durch die morgendlichen Staus verursachten Abgaswolken, aus ihrer schmucken Ortschaft verschwunden sind.

Das neue Autobahnteilstück hat eine Zeitersparnis von 10 bis 15 Minuten bei der Fahrt zur Arbeit mit sich gebracht. Auch wenn jedem Naturfreund wie mir beim Anblick der bei den Bauarbeiten gefällten, zum Teil über hundertjährigen Buchen des Grünewaldes, die Tränen in die Augen kommen mussten, so ist die Straßenbauverwaltung doch dabei, die im Rahmen des Gesetzes über die Nordstrasse vorgesehenen Kompensationsmaßnahmen vorzunehmen. Diese sehen unter anderem Neuanpflanzungen, um den durch die Rodungsarbeiten verloren gegangenen Wald wenigstens teilweise zu ersetzen, vor.

Fahrplan anpassen

Die neue Autobahn sollte aber nicht nur dem Individualverkehr dienen um besser und schneller von und nach Luxemburg-Stadt zu kommen, sondern sie sollte auch dem öffentlichen Transport zugute kommen. So ist die neue Interregio-Buslinie 401 Bitburg-Echternach-Luxembug bereits auf das neue Teilstück umgeleitet worden, was eine Fahrzeitverkürzung um die 10 Minuten mit sich gebracht hat. Nun müsste noch der Fahrplan dieser Buslinie vom Transportministerium dieser neuen Gegebenheit angepasst werden, um diese Zeitersparnis voll auszuschöpfen. Auch die bestehende CFL-Buslinie 110 Echternach-Luxemburg sollte über die neue Autobahn umgeleitet werden. Diese Buslinie verkehrt nämlich noch immer über Dommeldingen, wo die Busse dann morgens hauptsächlich in Eich und auf Limpertsberg im Stau stehen. Durch diese Umleitung könnte auch diese Buslinie erheblich an Attraktivität gewinnen.

Herausforderung Berufsverkehr

Die Zufahrt zur neuen Autobahn über die Echternacherstrasse müsste aber verbessert werden. So ist es vordringlich, die Umgehungsstrasse von Junglinster zu bauen, dies natürlich unter der Berücksichtigung der Belange der Landwirte, deren Grundstücke durch diese Strasse betroffen sind. Die morgendlichen und abendlichen, durch den Berufsverkehr verursachten Staus in Junglinster werden nämlich immer länger und die Einwohner von Junglinster würden es bestimmt begrüßen wenn sie von dem dadurch bedingten Lärm und Abgas befreit würden. Die Fahrzeit von Echternach nach Luxemburg könnte somit durch den Bau der Junglinster Umgehungsstrasse weiter verkürzt werden.

In diesem Zusammenhang soll auch die Realisierung der Umgehungsstrasse der Stadt Echternach in Erinnerung gerufen werden, deren Bau schon im Gesetz über die “grande voirie” und den Straßenbaufonds von 1967 vorgesehen ist, und die sicherlich einer besseren Verbindung aus dem deutschen Grenzgebiet nach Luxemburg dienlich wäre!

Guy Modert

Echternach