Interessantes Zahlenmaterial.
Die Kommission hat auf Initiative von Anna Diamantopoulou, Kommissarin für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten, das Jahr 2003 zum Europäischen Jahr der Behinderten erklärt. Diese Initiative geht auf Forderungen in der beim Gipfel von Nizza im Dezember 2000 verabschiedeten Sozialagenda zurück. Mit einem umfassenden Finanzrahmen ausgestattet hat sie zum Ziel, die Öffentlichkeit für die Rechte von Behinderten zu sensibilisieren und zu motivieren. Auch Diskussion über die Verbesserung der Chancengleichheit sollen angeregt werden.
Bisher wurden im Rahmen des Europäischen Sozialfonds überzeugende Ergebnisse betreffend die Integration von Behinderten auf dem Arbeitsmarkt erzielt Die Gemeinschaftsinitiative EQUAL 2000-2006 enthält zudem eine Sonderbestimmung zur Bekämpfung der Diskriminierung Behinderter.
Dass spezifische und zielgerichtete Maßnahmen dennoch unerlässlich sind, zeigt eine Eurobarometer-Umfrage zum Thema “Europäer und Behinderung”. Laut dieser Umfrage sprechen sich 97 % der befragten EU-Bürger (es waren dies 16.000 Personen aus den verschiedenen EU-Mitgliedstaaten) für die Verabschiedung von Zusatzmaßnahmen aus, die zur Integration Behinderter in die Gesellschaft führen sollen.
Aus dieser Umfrage geht u.a. hervor, dass
38 Mio. Personen (10 % der Bevölkerung der EU) an einer Behinderung leiden;
97 % der Europäer meinen, dass die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben für Behinderte sehr schwierig ist und mehr gemacht werden könnte, um ihre Integration zu verbessern;
93 % glauben, dass man für die Überwindung von räumlichen Hindernissen mehr Geld zur Verfügung stellen müsste;
76 % meinen, dass für Blinde der Zugang zu öffentlichen Stätten und Einrichtungen (wie z.B. öffentliche Dienste, Universitäten und Schulen) schwierig ist, wobei jedoch von 57 % konstatiert wird, dass sich im Laufe der letzten zehn Jahre der Zugang zu öffentlichen Stätten insgesamt verbessert hat.