Bau einer Tankstelle auf der Saarautobahn erforderlich?

Der Bau einer Tankstelle hat zwei vorrangige Ziele. Es geht zum einen darum, den Transitverkehr auf der Autobahn zu belassen und zum zweiten den bestehenden Kraftfahrzeugverkehr aus den Ortschaften auf die Autobahn zu verlegen, um ein Mehr an Wohn- und Lebensqualität in unseren Ortschaften und Gemeinden zu erhalten.

Dies gilt somit auch für den Raum nahe der Grenze zum Saarland. Diese Einsicht, die für die Gemeinde Remerschen eine Selbstverständlichkeit ist, müsste auch für die Gemeinde Mondorf Gültigkeit haben und es ist zu bedauern, dass schon vor drei Jahren eine Debatte über den Bau einer Tankstelle auf der Autobahn als regionales Wahlkampfthema missbraucht worden war.

Nach den Aussagen des Wirtschaftsministers wird, im Falle wo keine Tankstelle gebaut wird, kein Abfahrverbot von der Saarautobahn erlassen. Demzufolge ist es allen Fahrzeugen, das heißt auch den schweren Lastfahrzeugen, erlaubt die Autobahn zu verlassen, um in den Ortschaften Mondorf oder Schengen zu tanken.

Durch den direkten Anschluss der Ortschaft Remerschen an die Saarautobahn hat sich die Gemeinde Remerschen klar gegen den zusätzlich zu befürchtenden Tanktourismus in den Ortschaften und deshalb für den Bau einer Autobahntankstelle ausgesprochen.

Es bestehen keine Zweifel mehr darüber, dass sich auch in Mondorf die Lage erheblich zuspitzen wird, wenn es nicht zum Bau der Tankstelle kommt. Was hindert den Transitverkehr daran, die Autobahn beim Verteiler Altwies zu verlassen, in Mondorf aufzutanken, und wieder in Ellange-Gare auf die Autobahn hoch zu fahren? Die beiden Verteiler, die ursprünglich als Entlastung der Gemeinde Mondorf gedacht waren, werden somit zur Falle.

Der Druck auf die bereits bestehenden Tankstellen in Mondorf wird sich demnächst durch den Bau des Großprojektes im Brill und durch die Betriebe, die sich in der über 50 Hektar großen Aktivitätszone Triangle vert niederlassen werden, erheblich verstärken.

Unverständlich bleibt daher die ablehnende Haltung der Mehrheit im Gemeinderat, die sich gegen den Bau einer Tankstelle auf der Saarautobahn, die zur Entlastung von Mondorf beigetragen hätte, ausgesprochen hat.

Die zwischen den Gemeinden Remerschen und Mondorf liegende Gemeinde Bürmeringen hat sich ebenfalls gegen den Bau einer Tankstelle ausgesprochen. Trotz des direkten Anblicks der gewaltigen Kühltürme des Atomkraftwerkes in Cattenom, war die Gemeinde Bürmeringen eine ruhige und idyllische Land- und Wohngemeinde. Durch den Bau der Autobahn hat sich dies geändert. Die Ortschaften Elvingen und Bürmeringen wurden voneinander getrennt. Würde die Tankstelle auf dem jetzt vorgesehenen Gelände gebaut, käme es laut Aussagen der Gemeinde, in der Ortschaft Elvingen zu einer zusätzlichen Geruchs- und Geräuschbelästigung. Die ablehnende Haltung der Gemeinde ist also teils verständlich, besonders weil der Dialog sowie eine gezielte Aufklärung mit der Gemeinde und der Bevölkerung, nicht konsequent genug geführt wurden.

Es sei aber auf verschiedene erwähnenswerte Tatsachen hingewiesen.

1. Der vorherige Minister für öffentliche Bauten und zugleich Energieminister hatte es unterlassen, die Tankstelle in die Planung der Autobahn mit einzubeziehen.

2. Zwei frühere Bürgermeister der Gemeinde Bürmeringen hatten, unter gewissen Bedingungen, ihr Einverständnis zum Bau der Tankstelle auf der Saarautobahn gegeben.

3. Die vom Straßenbauministerium in Auftrag gegebene provisorische Impaktstudie bescheinigte der Gemeinde Bürmeringen keine größeren Nachteile durch den Bau einer Tankstelle.

4. Das Umweltministerium zeigte sich mit dem vorgesehenen Standort zum Bau der Tankstelle einverstanden.

5. Die Kommission für öffentliche Bauten der Abgeordnetenkammer hat sich mit großer Mehrheit für den Bau einer Tankstelle auf der Autobahn ausgesprochen.

Aus allen vorgenannten Erwägungen ist die CSV jedenfalls von der Notwendigkeit einer Tankstelle auf der Saarautobahn überzeugt. (Möglichkeiten für den Bau einer Tankstelle sind vorhanden, die CSV- Sektion Mondorf hat zwei Standorte vorgeschlagen). Jetzt auf festgefahrenen Standpunkten zu beharren, dient niemandem. Wir sind der Meinung, dass mit allen betroffenen Parteien nach einer Lösung gesucht werden muss, die dem Autofahrer, und das sind wir alle, zum Nutzen sein soll. Für eine Gemeinde, die sich mit dem Bau einer Tankstelle einverstanden erklärt, dürfen aber keine negativen Impakte entstehen. Im Gegenteil, der Bau einer Tankstelle auf der Autobahn muss positive Auswirkungen auf die Entwicklung dieser Gemeinde haben.

Néckel Strotz

CSV-Ostabgeordneter