Jede vernünftige Politik besteht darin, den legitimen Bedürfnissen einer Gesellschaft Rechnung zu tragen. Dies gilt für sozialpolitische, wirtschaftliche und ökologische Anliegen, und somit ebenfalls für die verschiedenen Aspekte der Landesplanung, und zwar im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung.
Im Mittelpunkt der Kongressarbeiten der CSV-Bezirk Norden stehen an diesem Samstag diverse Fragen der Dezentralisierung, der Optimierung von Infrastrukturen und der Arbeitsplatzbeschaffung. Eine interessante Themenpalette mit Blick auf die zukünftigen Entwicklungen in Luxemburg und vor dem Hintergrund der Ausarbeitung eines integrierten Verkehrs- und Landesplanungskonzeptes. Es versteht sich von selbst, dass auch der Nordbezirk in diese Überlegungen miteingebunden gehört.
Untätig waren die Regierungen diesbezüglich in den vergangenen Jahren ohnehin nicht. Der Bau der Nordstraße, eine wichtige Verbindungsstrecke zwischen der Hauptstadt und den Ardennen, ist ein interessantes Beispiel. Es waren CSV-Politiker aus der Nordregion, die sich um dieses Projekt intensiv bemühten, wohlwissend auch, dass nach der Fertigstellung der Nordstraße, neue Perspektiven für die Region eröffnet werden und möglich sind.
Der Ausbau der bestehenden schulischen Strukturen, im primären und postprimären Bereich, in den Kantonen Wiltz, Diekirch und Redingen sind weitere Anzeichen, dass die Revitalisierung der Nordregion kontinuierlich vorangetrieben wurde. Auch das Projekt “Naturpark Oewersauer” zielt in diese Richtung. Eine Idee, die zugleich der ländlichen Eigenart des Nordens besonders Rechnung trägt.
Viele Investitionen wurden demnach bereits getätigt. Die Anstrengungen der letzten Jahre haben eine Basis geschaffen, um weitere Schritte für mehr Wohn- und Lebensqualität folgen zu lassen. Frischen Wind gibt es ebenfalls in der kulturellen Entfaltung des Nordens; zu erwähnen sind das Wiltzer Festival und die Schaffung des “Centre d’arts pluriels Ed Juncker” in Ettelbrück. Der Norden hat somit in den letzten Jahren an Attraktivität gewonnen – und an Profil.
Heute nun stehen wir vor neuen Herausforderungen, um der regionalen Eigenart des Nordens und den spezifischen Anliegen der Bevölkerung auch weiterhin gerecht zu werden. Luxemburg hat sich in den vergangenen Jahren auf wirtschaftlicher und sozialer Ebene weiterentwickelt. Die Arbeitswelt und die Bevölkerungsstruktur haben sich verändert. Neue Fragen stellen sich! Fragen über die künftige Entwicklung, die Mobilität, die Landesplanung, die regionale Zusammenarbeit und die öffentlichen Infrastrukturen.
Auch der Norden ist davon nicht verschont geblieben. Hektischer Aktionismus ist sicherlich fehl am Platz. Gefragt sind wohlüberlegte und durchdachte Projekte. Wir brauchen eine weit- und umsichtige Landesplanung. Aus diesem Blickwinkel betrachtet ist die Gestaltung einer effizienten Regionalentwicklung eine Notwendigkeit Ein zentrales Anliegen für Luxemburg. Und für den Norden des Landes.
Erna Hennicot-Schoepges Parteipräsidentin