Senioren, Menschen mitten im Leben Die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft muss ihren Schwerpunkt in der Würde des Einzelnen haben. Wir müssen eine Europäische Union schaffen, die gemeinsame Werte schützt und fördert, in der Grundrechte respektiert werden und keine Form von Diskriminierung zugelassen wird.
Die Bevölkerung Europas altert schnell und, unsere Sozialsysteme müssen dementsprechend modernisiert werden. Diskriminierung auf Grund des Alters ist eine Form der Diskriminierung, die genau so inakzeptabel ist wie jede andere Form von Diskriminierung.
Gemeinsam müssen die Generationen den Weg nach Europa begehen. Wir müssen unser “Neues Europäisches Haus” so einrichten, dass dort vier Generationen Wohnung nehmen können.
Von daher gibt es schwierige Fragen der Erweiterung der Europäischen Union in Richtung Ost-Europa. Fragen, die in erster Linie wirtschaftlicher Natur sind, darüber hinaus aber auch die Diskussionsfelder umfassen, die sich mit Fragen der Verteidigung, der inneren Sicherheit in Europa, der Verkehrserschließung, der Energieversorgung, der Abfallbeseitigung, des Umweltschutzes auseinander setzen. Hierzu ist die aktive Politik in den Nationalstaaten, im Europäischen Parlament sowie in der Kommission gefordert. Im Rahmen der jeweils anstehenden Probleme werden auch wir Senioren unsere Meinung äußern und unsere Stellungnahme den jeweils Verantwortlichen zur Kenntnis bringen.
Für die Welt der Senioren steht im Vordergrund, unsere Verpflichtung zur Wertevermittlung und zum Werteerhalt entscheidend beizutragen. Ich bin überzeugt, dass die ältere Generation eine Vorbildfunktion gegenüber den jüngeren Geburtsjahrgängen hat. Im Rahmen der Werteverteidigung werden wir uns mit den jüngsten Diskussionen zur Präimplantationsdiagnostik und mit der Ausuferung der Sterbehilfe zur Euthanasie und damit mit der sich ausbreitenden Haltung, der Mensch könne über andere Menschen beliebig verfügen, auseinander zu setzen haben.
Weiterhin gilt es, den § 13 des Amsterdamer Vertrages: “Keiner darf wegen seines Alters benachteiligt werden” in das jeweilige nationale Recht zu übertragen. Nur so kann unsere Arbeit, jede Form von Altersdiskriminierung endgültig zu beseitigen, erfolgreich sein. In der Bundesrepublik Deutschland haben Ministerialbeamten des zuständigen Ministeriums nahezu 500 Vorschriften ermittelt, die auf der Grundlage des Älterwerdens unser Leben begrenzen und einengen. Die CSV-Senioren werden auch in unserem Land dieser Frage nachgehen.
Hierzu gehört auch das “Case-Management” , d.h. die Erstellung eines individuellen Hilfsplanes, der die tatsächlichen Bedürfnisse erfasst und Hilfe und Dienste zusammenstellt und koordiniert, sowohl für den häuslichen Bereich wie auch für Pflegeheime. Natürlich ist auch die Frage der Zuwanderung, und damit die Entscheidung über Integration statt Isolation, eine Frage, die von der Menschenwürde abzuleiten ist, dabei jedoch nicht zu vergessen, dass jede Nation ein originäres Recht, hat ihre innere, an Sprache, Kultur und Glauben gebundene Ausrichtung auch denen, die zuwandern, als Auflage zu geben.
Senioren können in dieser Hinsicht mit Toleranz und Erfahrung Hilfe leisten.
Schließlich befinden wir uns seit einigen Jahren in einem neuen Prozess lebenslangen Lernens. Hier gilt es, als Senioren, sich der technologischen Entwicklung nicht zu verschließen, sondern auch das zu nutzen, was auf Grund neuerer Forschungsergebnisse Eingang finden muss in unser Leben.
Wir werden in nächster Zeit über diese Fragen zusammen beraten und beschließen können.
Nicola Estgen Präsident der CSV Senioren