De Projet Uni Lëtzebuerg

De Projet Uni Lëtzebuerg

Im Rahmen der diesjährigen thematischen CSV-Regionalversammlungen gab Erna Hennicot- Schoepges am vergangenen Montagabend im Centre Sociétaire einen Ausblick auf die künftige Gestaltung der luxemburgischen Hochschullandschaft. CSV-Generalsekretär Jean-Louis Schiltz erläuterte in seinen einleitenden Worten das Ziel des diesjährigen CSV-Konferenzzyklus “Lëtzebuerg huet Zukunft”. Auf insgesamt 19 Versammlungen wollen die CSV-Minister gemeinsam mit den interessierten Bürgern über die Herausforderungen der Zukunft diskutieren. Dabei stelle gerade das Thema “De Projet Uni Lëtzebuerg” eines der zentralen Zukunftsthemen dar.

Ausbau eines modernen Hochschulwesens Erna Hennicot-Schoepges ging eingangs ihrer Ausführungen auf die Verfassung von 1848 ein.

Diese habe bereits die Idee beinhaltet, dass es jedem Luxemburger freigestellt sei, ein Studium auf einer Universität seiner Wahl zu betreiben.

Nach Erklärungen zu den luxemburgischen Gesetzen und Regelungen, die für Hochschulstudien von grundlegender Bedeutung sind, erläuterte Erna Hennicot-Schoepges anschliessend die Ziele des Hochschulrahmengesetzes vom 11. August 1996.

Im Bewusstsein, dass ein modernes und leistungsfähiges Hochschulwesen einen Pfeiler des gesellschaftlichen Zusammenhalts darstelle und eine wesentliche Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung sei, habe das Gesetz die vier bestehenden Hochschulinstitute benannt (CUNLUX, IST, ISERP und IEES) und ihnen eine weitgehende Autonomie eingeräumt.

Forschung als Rückgrat der universitären Lehre Mit der Bemerkung, dass die Forschung das Rückgrat einer hochqualitativen Lehre darstelle, leitete Erna Hennicot-Schoepges den forschungspolitischen Teil ihrer Ausführungen ein.

Luxemburg könne in diesem Bereich auf beträchtliche Vorleistungen aufbauen. In den drei bestehenden CRP’s (Centres de Recherche Publique) Gabriel Lippmann, Henri Tudor und Santé würden über 300 Mitarbeiter auf unterschiedlichen wissenschaftlichen Arbeitsfeldern tätig sein. Der Erfolg ihrer Arbeit zeige sich auf nationaler wie auf internationaler Ebene.

Die Schaffung des nationalen Forschungsfonds 1999 habe zu einer weiteren Dynamisierung der Forschung in Luxemburg geführt. Neben der besseren Koordination der nationalen Forschungspolitik habe der nationale Forschungsfonds eine Konzentration der wissenschaftlichen Arbeit in Bereichen bewirkt in denen Luxemburg bereits Kompetenzen aufweise.

Anhand von aktuellem Zahlenmaterial – so waren bspw. im vergangenen Studienjahr 1480 Studenten am Centre Universitaire eingeschrieben – belegte Erna Hennicot-Schoepges das Interesse an Hochschulstudien in Luxemburg.

Das Konzept “Université de Luxembourg” Vier Grundprinzipien, so die Hochschulministerin, würden bei dem Konzept der “Université de Luxembourg” im Vordergrund stehen: Forschung und Lehre müssten ineinander greifen und ein kohärentes Ganzes bilden. Die “Université de Luxembourg” müsse die internationale Mobilität der Studenten fördern. Die traditionelle Vielsprachigkeit soll in das Modell als ein Standortvorteil eingegliedert werden. In den Bereichen der wissenschaftlichen Forschung, der Organisation der Lehre, der Bestallung der Professoren sowie der Verwaltung sollen die wissenschaftlichen und administrativen Entscheidungsträger autonom sein.

Erna Hennicot-Schoepges unterstrich, dass die “Université de Luxembourg” über die Großregion hinaus auf die internationale Kooperation mit anderen europäischen Hochschulen setzen würde. Des Weiteren wäre die “Université de Luxembourg” nicht als Massenuniversität geplant.

Nach Erläuterungen zu den vorgesehenen Standorten der “Université de Luxembourg” (Belval- West, Limpertsberg und Walferdingen) diskutierte Erna Hennicot-Schoepges anschließend mit dem äußerst sachkundigen Publikum über einzelne Aspekte der luxemburgischen Hochschullandschaft. Themen dieser Diskussion waren u.a. Fragen zur Organisation von mehrsprachigen Hochschulkursen, die Bedeutung der luxemburgischen Sprache, der Ausbau der Lehrerausbildung am ISERP sowie die Reform des IEES.

Ein weiteres Thema war die Bereitstellung von Wohnraum für Studenten. Erna Hennicot- Schoepges wies in diesem Zusammenhang auf die Initiative “Wunnraum fir Studenten” hin, die eine gemeinsame Aktion des Hochschulministeriums und der Stadt Luxemburg sei. Sie betonte, dass in diesem Dossier bereits vieles erfolgt sei, jedoch auch noch viel in die Wege geleitet werden müsse. Die Wohnraumfrage, so die Ministerin, müsse gemeinsam mit der Weiterentwicklung der “Université de Luxembourg” geklärt werden.

CSV-Sektionspräsident Jean-Claude Felten bestätigte anschließend die Bedeutung einer leistungsfähigen Hochschullandschaft für die Gestaltung der Wissensgesellschaft. Nachdem er den Anwesenden für ihr Kommen und ihre engagierte Teilnahme gedankt hatte, lud Jean- Claude Felten zum Ehrenwein der Sektion Bonneweg ein.