Anlässlich einer Pressekonferenz am Donnerstag, dem 28. Juni erläuterten Innenminister Michel Wolter und die Verantwortlichen der Polizeikräfte den Stand der Reorganisation der Polizei sowie die Ergebnisse einer Meinungsumfrage über die Polizei und das Sicherheitsgefühl der Bürger.
Die Reorganisation der Polizei mit den Schwerpunkten Regionalisierung, Bürgernähe (Stichwort: Commissariats de proximité) , Bereitschaftsdienst und Prävention wird fortgesetzt.
Die regionalen Dienststellen in Esch, Luxemburg und Diekirch funktionieren bereits entsprechend den Massnahmen, die im Gesetz vom 31. Mai 1999 über die Schaffung eines grossherzoglichen Polizeikorps festgehalten wurden.
Am 1. Oktober wird die regionale Dienststelle in Capellen reorganisiert, wobei dieser zehn weitere Beamte zugeordnet werden. Die Umstrukturierung der Posten in Mersch und Capellen wird am 1. Oktober 2002 erfolgen. Deren Effektive werden davor jedoch ebenfalls um sechs, bzw. vier Posten aufgestockt.
Diese zeitliche Verschiebung ist darauf zurückzuführen, dass trotz umfangreicher Rekrutierungsbemühungen bzw. neuer Rekrutierungsmöglichkeiten 14 Effektive fehlen.
Polizei-Generaldirektor Pierre Reuland erläuterte anschliessend die Ergebnisse einer Meinungsumfrage über die Polizei und das Sicherheitsgefühl hierzulande.
Zufriedenheit mit der Polizeiarbeit
Von den Befragten, die in den 12 Monaten vor der ILReS-Umfrage Kontakt mit der Polizei hatten, äusserten sich 83% zufrieden mit dem Verhalten und dem Auftreten der Polizeibeamten. Des Weiteren wurde das grosse Interesse deutlich, das an den Laufbahnen innerhalb der Polizeikräfte herrscht. Ein Grossteil der Befragten zeigte sich ebenfalls davon überzeugt, dass die Polizei in Krisensituationen effizient und kompetent handelt.
Die Meinungsumfrage machte jedoch ebenfalls deutlich, wo, im Rahmen der Polizeiarbeit, mittelfristig besonderer Handlungsbedarf besteht; eine Mehrheit der Befragten bejahte die Frage, ob sie das Gefühl haben, dass die Sicherheit in Luxemburg eher abnehme.
Laut den Verantwortlichen der Polizei müsse auf dieses latente Unsicherheitsgefühl reagiert werden. Insbesondere durch eine noch stärkere Präsenz der Polizei im öffentlichen Bild sowie den weiteren Ausbau der bürgernahen Polizeiarbeit (Fusspatrouillen).
Erwartungen an die Polizei
Bei der Umfrage stellten sich gefährliches und rücksichtsloses Verhalten im Strassenverkehr, Verkehrskontrollen und Lärmbelästigung als Hauptpunkte für ein stärkeres Eingreifen der Polizei heraus. Des Weiteren ging aus der Umfrage hervor, dass sich viele Bürger neben einer stärkeren Präsenz der Polizei im öffentlichen Bild von dieser insbesondere Verkehrskontrollen, effizienten Einsatz in Krisenmomenten, Präsenz vor Schulgebäuden und Beratung in Fragen der persönlichen Sicherheit erwarten
Laut den Verantwortlichen der Polizei besteht der Nutzen der Umfrage vor allem darin, ihre Ergebnisse bei der Ausbildung der künftigen Polizeibeamten zu berücksichtigen sowie als Informationsquelle bei der Definition der Schwerpunkte der Polizeiarbeit zu dienen.