Um den Lebensbedingungen der Frauen Rechnung zu tragen, hat die CSV im Norden manche Rahmenbedingungen geschaffen. In verschiedenen Nordgemeinden befinden sich kindgerechte Auffangstrukturen. Vor allem im Umfeld der Zentralschulen werden diese Strukturen den Schulrhythmen gerecht. Seniorenfreundliche Hilfeleistungen entlasten die Frauen, die sonst oft allein für die Altenbetreuung in den Familien zuständig waren. Die Beibehaltung der Wiltzer “Maternité” im Rahmen eines “Hôpital de proximité” ist zu begrüßen.
Doch sieht die CSF-Norden noch manche Probleme, die eine frauenfreundliche Politik lösen sollte.
Im Norden stößt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf spezifische Schwierigkeiten. Das Hauptproblem bleibt die Distanz zu den Arbeitsplätzen, die vor allem in den Städten angeboten werden. Für eine junge Mutter ist der Transportweg zum Arbeitsplatz, der zur gesetzlichen Arbeitszeit hinzugeschlagen werden muss, oft unzumutbar. Arbeitsplatzbeschaffung im Norden darf also die Arbeitsplätze für die weibliche Bevölkerung nicht aus den Augen verlieren. Die Förderung der im Ausland schon bewährten Telearbeit würde vielen Frauen Büroarbeit erleichtern.
Auch die Frauen der Nordkantone wollen sich beruflich und kulturell weiterbilden, wenn ihnen die Möglichkeit in ihrer Region geboten wird. Viele würden eher an Abendkursen teilnehmen, wenn eine dezentralisierte Erwachsenenbildung regional organisiert werden könnte, ohne unbedingt an die Infrastrukturen eines Lyzeums gebunden zu sein.
Wie schon in einer Stellungnahme der CSF-Norden angekündigt, ist es wohl wichtig dass kindgerechte Auffangstrukturen und paraschulische Programme den verschiedenen Familienstrukturen Rechnung tragen. Das traditionelle Familienleben darf aber keinesfalls beeinträchtigt werden. Auch die Wichtigkeit eines kindgerechten, sicheren Schultransports, vor allem dort, wo der Schulweg für manche Kinder recht lang werden kann, bleibt zu betonen.
Ein Anliegen, das auch für den Norden seine Bedeutung hat, ist die Hilfe für Frauen in Notsituationen. Zweifelsohne bieten sich den Frauen im Zentrum oder im Süden mehr Anlaufstellen. Die CSF begrüßt, dass bald ein Aufnahmezentrum für Frauen mit Kindern im Norden eröffnet werden wird. Auch hier sind Dezentralisierung und aktivere Aufklärung über die bestehenden Hilfestellen, die den Frauen in Not zur Seite stehen können, angebracht.
Die CSF wird sich dafür einsetzen, diesen Anliegen Rechnung zu tragen.
CSF-Norden