Schaffung von Schwerpunktzentren
Die Entwicklung der Nordregion darf sich nicht im Bau der leider von einigen Ewiggestrigen durch immer neue Einwände verzögerten Nordstraße erschöpfen. Eine im Einklang mit der Umwelt notwendige wirtschaftliche Entwicklung, verbunden mit einer gesellschaftlichen und kulturellen Neubelebung der Nordregion gehören ebenso zu dieser Entwicklung wie der Ausbau und die Ergänzung der bestehenden schulischen, sozialen und administrativen Einrichtungen.
Vor allem die Schaffung von regionalen Zentren, in denen die Einwohner in einer zumutbaren Nähe zu ihren Wohnorten auf die Dienstleistungen zurückgreifen können, für die sie sonst weite Fahrtstrecken auf sich nehmen müssen, machen nicht nur in punkto Lebensqualität sondern auch im Hinblick auf die Verringerung der Transportwege und damit im Interesse des Umweltschutzes Sinn.
Die Notwendigkeit der Regionalisierung wurde vor allem im Norden seit langem erkannt. So hat das Gemeindesyndikat SICLER, das dieser Tage sein 15-jähriges Bestehen feierte, durch die Schaffung von gemeinsamen Industriezonen im Clerfer Kanton über 1 100 Arbeitsplätze in der strukturschwachen Region gesichert, die kulturelle Belebung durch die Zusammenarbeit der Musikschulen und die wirtschaftliche Entwicklung durch entsprechende Betriebsberatung gefördert.
Regionale Zusammenarbeit brachte auch zahlreiche neue Impulse in der Obersauer-Region durch die Schaffung des Naturparksyndikates, wenngleich dessen Vorteile auch für ihre eigene Bevölkerung von einigen Kirchturm-Politikern leider nicht erkannt wurden. Kulturelle und touristische Belebung der Region sowie die Nutzung von Nischenprodukten und die Vermarktung der “vum Séi”-Produkte sind hier nur einige Beispiele.
Der Zusammenschluss von dreizehn Gemeinden im Syndikat SIVOUR, ebenso wie die bereits jetzt in dieser Region verwirklichten Projekte beweisen, dass auch diese Kommunen die Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens im Interesse ihrer Bürger erkannt haben. Eine weitere interkommunale Zusammenarbeit, die im Rahmen des “Leader+”-Projektes entstehen könnte, liegt im Gebiet der “Nordstadt”, die als Schwerpunkt ein Gegengewicht zu den Ballungszentren Hauptstadt und Süden schaffen würde.
Die Verwirklichung einer funktionierenden Regionalisierung erfordert aber ein grundlegendes Umdenken der immer noch ausschließlich in Nord-Süd-Richtung ausgerichteten Landespolitik.
Voraussetzung hierzu ist die Ausweisung von Schwerpunktzentren in den Regionen, wobei zusätzlich zu den in der Landesplanung vorgesehenen Regionen Norden, Zentrum, Norden und Westen eventuell weitere Zentren geschaffen werden könnten. In diesen Zentren müssten sämtliche Dienstleistungen, von staatlichen Verwaltungen und Dienststellen bis hin zu Post, Krankenkassen, Sozial- und Arbeitsämtern angeboten werden, was sich im Zeitalter der elektronischen Datenübermittlung problemlos bewerkstelligen lassen sollte.
Entsprechend müsste auch der öffentliche Transport, der derzeit weitgehend auf die Hauptstadt zentriert ist, zu Gunsten eines regionalen Transportnetzes ergänzt werden, das die Schwerpunktzentren leichter zugänglich macht. Schließlich müsste auch die Landesplanung dieser Regionalisierung stärker Rechnung tragen, indem sowohl bei der Schaffung von Industrie-, Handwerks- und Gewerbezonen, als auch bei der Neuanlage von Siedlungsgebieten ebenso wie beim Bau von schulischen, sportlichen, kulturellen oder rekreativen Anlagen die Belange der Region berücksichtigt werden.
Und endlich müsste auch die Verbindung zwischen den Regionen im Norden, vor allem durch die Schaffung einer Ost-West-Verkehrsachse, mit Anbindung an die Grenzgebiete in Belgien und Deutschland, verwirklicht werden.
Es bleibt also viel zu tun, deshalb gilt es, sich stark zu machen für die weitere Entwicklung im Norden.
CSV Bezirk Norden