? In einem Luxemburger Wort Artikel vertrat Yves Mersch, Präsident der Luxemburger Zentralbank, einen kritischen Standpunkt in Sachen vorgezogene Steuerreform. So erläuterte er in seiner Analyse, dass Steuerentlastungen im wirtschaftstheoretischen Zusammenhang nicht unbedingt zu steigenden Preisen führen müssen. Auch könnte die Senkung von indirekten Steuern sogar mit einem Rückgang der Inflationsrate einhergehen, so der Präsident der Luxemburger Zentralbank.
Wenn aber ein durch eine Steuererleichterung bedingter Kaufkraftzuwachs einzig und allein zu einer höheren Nachfrage nach Konsumgütern bei gleich bleibendem Angebot führe, würden daraus zwangsläufig steigende Güterpreise resultieren. In einer solchen Situation hätte jegliche Steuererleichterung die negative Begleiterscheinung, dass sie die Inflation weiter anheize.
(4. August 2000 im Wirtschaftsteil des LW)
? Im “d’Lëtzebuerger Land” kommentierte Romain Hilgert in der Ausgabe am 4. August 2000 abschließend im Leitartikel: “So schlüpfte die LSAP schon vor Monaten in die Rolle der DP und forderte aus der Opposition heraus rasche Steuersenkungen. Ein Ruf, dem sich auch die Gewerkschaften anschlossen. Nur mit den vorgezogenen Steuersenkungen konnten CSV und DP der Opposition den Wind aus den Segeln nehmen. Zudem hat die Koalition nach einem an Erfolgserlebnissen armen Legislaturjahr es dringend nötig, Punkte zu sammeln. Mit nichts lässt sich das Herz der Wählerinnen und Wähler aber leichter erobern als mit Steuersenkungen. Der Streit, wem die Wähler für die kleine Aufmerksamkeit zu danken haben, hat schon begonnen.”
? “Déi Lénk” lehnen die geplante Steuerreform der CSV/DP-Regierung ab! In einer Pressemitteilung heißt es u.a.: “Richtig wäre es, denjenigen, welche gegen Lohn und Gehalt arbeiten, die Steuerlast, welche in den vergangenen Jahren stetig zugenommen hat, zu erleichtern, bei niedrigen Einkommen völlig wegzunehmen und deren Lage durch erhöhte Sozialzuwendungen zu verbessern Weitere Steuererleichterungen für die Betriebe und Kapitalgesellschaften stellen außerdem ein falsches politisches Signal dar.”