Das Primat der sozialen Marktwirtschaft
So deutlich, und vor allem so fordernd, hat die Luxemburger Industriellenföderation eigentlich bisher noch nicht zum Ausdruck gebracht. In einem Pressecommuniqué zeigte sich sich der Fedil-Verwaltungsrat Anfang der Woche besorgt über die Entwicklung der Inflation in Luxemb urg und rückte dann auch gleich dieFrage der Lohngestaltung , inklusive der Rolle der automatischen und integralen Indexanpassung, in den Breich des politischen Handlungsbedarfs. Da kündigt sich Zündstoff für die Zeit nach den Sommerferien an, die die Gewerkschaften wiederum nicht zögern werden, zum “hei?en Herbst” zu erklären.
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Dass die Luxemburger Besonderheit einer gleitenden, sich der Preissteuerung anpassenden Lohntabelle der einheimischen Wirtschaft Kopfzerbrechen bereitet, versteht man. Allein zehn Milliarden Franken kam die Arbeitgeber die letzte, für diesen Juli vorgenommene Indexanpassung zu stehen, die wiederum eine Versteuerung der Lohnkosten und damit auch einen Kompetitivitätsverlust luxemburgischer Unternehmen gegenüber ausländischer Konkurrenten bewirkt.
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Man darf gespannt sein, inwieweit sich diese Regierung (deren sozialpolitische Komponente mit dem Hinzukommen der DP jedenfalls nicht gestärkt wurde) überhaupt auf eine Diskussion um den Index einlassen wird. In der Regierungserklärung vom vergangenen 12. August war Premier Juncker jedenfalls formell. Die automatische Indexierung der Löhne und Gehälter sei keine unzumutbare Belastung für die Betriebe. Folglich halte die Regierung an diesem einkommenspolitischen Instrument fest, das sowohl Kaufkraft wie sozialen Frieden erhalte, sagte er.
Mar.K.
(Luxemburger Wort 22.07.2000)