Börsenkommission eingesetzt
Die Finanzminister der 15 EU-Staaten haben Mitte Juli 00 die Einsetzung einer Arbeitsgruppe unter dem belgischen Notenbanker Alexandre Lamfalussy beschlossen. Sie soll bis Anfang November einen ersten Bericht vorlegen, wie die Börsenaufsicht in Europa verbessert werden kann. Ein zweiter soll im ersten Halbjahr 2001 folgen. Von der Gruppe wird erwartet, Empfehlungen zu einigen politisch heiklen Themen zu geben. Ziel ist eine Agenda für eine europäische Wertpapieraufsicht.
Gescheitert ist jedoch eine Einigung über die Verschärfung gesetzlicher Bestimmungen gegen Geldwäsche. Die EWU-Finanzminister, die erstmals gemeinsam mit dem künftigen Euro-Mitglied Griechenland tagten, hatten zusätzlich ein Minimalprogramm zur Verstärkung ihrer Zusammenarbeit
beschlossen. Auch sollen die Ergebnisse ihrer Treffen für die Öffentlichkeit sichtbarer und transparenter werden. Des Weiteren soll die Euro-Gruppe in der Regel am Vorabend vom EU-Finanzministertreffen (Ecofin-Sitzungen) tagen.
Verstärkt widmet sich die Aufmerksamkeit im Ministerkreis den Strukturreformen und der langfristigen Verankerung der Haushaltskonsolidierung. Sie soll im Mittelpunkt der weiteren Arbeit stehen. Die EU- Minister beschlossen dabei, den Schuldenabbau weiter zu beschleunigen. Premierminister Jean-Claude Juncker hat sich dafür ausgesprochen, das Inflationsziel mit der Europäischen Zentralbank (EZB)zu erörtern. “Wir müssen lernen, diese gemeinsame Währung so verantwortungsvoll und zielorientiert politisch zu begleiten, als ob es unsere eigene nationale Währung wäre”, so Juncker, der mit Nachdruck die Notwendigkeit eines kontinuierlichen Austauschs mit der EZB hervorhob.
Diskutiert wurden ebenfalls die praktischen Aspekte der Einführung des Euro-Bargelds im Jahr 2002.
Vor allem kleine und mittlere Unternehmen müssten ihre Vorbereitungen beschleunigen. Die Minister wollten sich dafür einsetzen, die Vorbereitungen auf das Euro-Bargeld zu forcieren. Der Euro-Kurs sei bei den Beratungen nicht erörtert worden.