Erna Hennicot-Schoepges: Begeisterung für eine gemeinsame Sache

Das Parteileben der CSV wird augenblicklich neben einer ausgezeichnet positiven Stimmung auch von der hohen Erwartungshaltung vieler Parteimitglieder geprägt. Vor allem die Diskussionen um das neue Grundsatzprogramm werden mit einer gewissen Spannung erwartet.

Es sind dabei nicht Antworten auf tagespolitische Fragen, die sich von der Neufassung des Grundsatzprogramms erhofft werden. Vielmehr ist es, vor dem Hintergrund von neuen, weit in die Zukunft greifenden Herausforderungen, das Bedürfnis eine feste Standortbestimmung vorzunehmen.

Eine Standortbestimmung die erlaubt, aus einem gemeinsamen Blickwinkel heraus zu definieren, was für die CSV heute und morgen politisch verantwortliches Handeln ist.

Das neue Grundsatzprogramm, und auch das erwartet sich ein breiter Teil der Basis, soll überdies die Konturen der CSV schärfen. Sein Neuentwurf soll die Herkunft der eigenen fundamentalen Überzeugungen verdeutlichen und, quasi an der Wurzel, den Erkennungswert der CSV stärken.

Nicht zuletzt geht es auch um Authentizität in einer politischen Landschaft, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sich die anderen politischen Strömungen der CSV zusehends programmatisch annähern (Stichwort: politische Mitte).

Seit dem CSV-Nationalkongress vom 12. Februar 2000 wurde die Neufassung des Grundsatzprogramms in einer internen Reflexionsgruppe organisatorisch vorbereitet. Der dort entworfene Arbeitsrahmen orientiert sich an den Vorarbeiten, die während dem Nationalkongress von mehreren Delegierten präsentiert wurden. Er soll vor allem die möglichst breite Einbindung der vielen Parteimitglieder erlauben, die am Entwurf des Grundsatzprogramms teilnehmen wollen.

Das neue Grundsatzprogramm der CSV wird nicht im stillen Kämmerlein verfasst werden.

Vielmehr baut das Nationalkomitee der CSV auf die Kompetenzen der Parteimitglieder. Ihre Reflexionen und Vorstellungen sollen im Rahmen von Arbeitsgruppen zuerst diskutiert, dann aufeinander abgestimmt werden und schließlich in das Grundsatzprogramm einfließen.

Dass dies keine leichte Übung sein wird, ist von vorneherein klar. Da sich die CSV aus Menschen zusammensetzt, die aus allen Schichten kommen und unterschiedliche Interessen haben, wird der gemeinsame Nenner nicht immer leicht zu finden sein. Doch mit Sicherheit werden im Grundsatzprogramm nach offenen und spannenden Diskussionen alle Interessen fair zum Ausdruck gebracht werden.

Schließlich soll das neue Grundsatzprogramm nicht nur eine Standortbestimmung sein und die Konturen der CSV hervorstreichen. Auch und vor allem soll es für die “gemeinsame Sache” begeistern.

Erna Hennicot-Schoepges Parteipräsidentin