Dräi Froen un de Lucien Weiler, CSV-Fraktiounspresident
Profil: Herr Weiler, kürzlich hat die Abgeordnetenkammer eine Sonderkommission ,,Jugend in Not” ins Leben gerufen. Welches sind die Gründe für diesen Beschluß?
Lucien Weiler: Im Sinne von mehr Nachhaltigkeit sollte die Politik eigentlich verstärkt auf die junge Generation ausgerichtet sein. Der Jugend eine Chance geben, das heißt die Probleme der Jugendlichen ernst nehmen. Die Sonderkommission ,,jeunesse en détresse” wird sich in erster Linie intensiv mit dem Schicksal junger Menschen beschäftigen, die, mit oder ohne eigenes Verschulden, schwerwiegende Probleme in der Familie, in der Schule oder mit der Justiz haben.
Junge Menschen also, die beispielsweise aufgrund familiärer Schieflagen, gefährdet sind, oder die riskieren, ins soziale Abseits abzurutschen.
Profil: Konkret wollen Sie also….
Lucien Weiler: …das Thema Jugendschutz und Jugendhilfe offensiv angehen. In diesem Zusammenhang soll das bestehende Angebot an Auffang- und Betreuungsstrukturen analysiert werden. Gesetzliche Prozeduren sollen ebenso unter die Lupe genommen werden wie die Schwerpunkte der bisherigen Präventivarbeit. Die gesammelten Erkenntnisse sowie mögliche Pisten zur Behebung von bestehenden Schwachstellen sollen dann in einem Bericht zusammengefaßt werden.
Profil: Aber mit Feststellungen ist es nicht getan.
Lucien Weiler: Das ist richtig. Die politischen Schlußfolgerungen, die im erwähnten Bericht und anschließend bei der parlamentarischen Debatte zum Thema Jugend in Not gezogen werden, sollen als Grundlage für konkrete Schritte im Sinne von mehr Hilfe und von mehr präventivem Schutz dienen. Wir wollen konkrete Resultate sehen. Genau deshalb werde ich vorschlagen, daß sich die Kommission ,,Jugend in Not” auf spezifische Bereiche konzentrieren soll. Allgemeine und breit gefächerte Diskussionen und Analysen verfehlen nämlich oft das gewünschte Ziel. Das wollen wir von vornherein verhindern. Man soll das Kind beim Namen nennen und gezielt handeln.