Wir brauchen die Jugend

Die Jugend entscheidet in der Welt von morgen – einer Welt, die ihnen schwierige Entscheidungen abverlangen wird. Bereits heute ist das Tempo der sozialen Umbrüche, der Veränderungen in der Arbeitswelt und des tiefgreifenden technologischen Fortschritts hoch.

Dieses Tempo wird noch weiter zunehmen, weitere Ungewissheiten bewirken und neue Fragen von weitreichender Bedeutung aufwerfen.

Wenn einerseits die Herausforderungen von morgen nicht leicht sein werden, eröffnen sich andererseits jedoch auch grosse Chancen. Damit nun die Jugend in der Zukunft eben die Chance und nicht die Gefahr sieht, sind die politisch Verantwortlichen gefordert. Es ist eine ihrer nobelsten und wichtigsten Aufgaben der Jugend Selbstbewusstsein, Entscheidungsfähigkeit und Handlungssicherheit mit auf den Weg zu geben.

Lippenbekenntnisse genügen nicht. Es gilt auf sozialer und politischer Ebene die Jugendlichen einzubinden. Dies ist nicht bequem. Die Jugend hinterfragt bestehende Ansprüche, während ihre eigenen Ansprüche auch “ans Eingemachte” gehen können.

Doch angesichts der Probleme und notwendigen Entscheidungen, die sich am Horizont abzeichnen, muss für die Jugend Raum geschaffen werden, wo sie die Möglichkeit zu einer eigenständigen kritischen Meinungsbildung hat und zu eigenen Ueberzeugungen gelangen kann.

Politikverdrossenheit, der Rückzug ins Private, der Verzicht auf gesellschaftliches Engagement darf nicht für die Jugend prägend sein. Sie muss daher eingebunden werden. Besonders bei Entscheidungen, die weit in die Zukunft reichen, und damit vor allem ihre späteren Lebensumstände betreffen, muss sie ausreichend Gehör finden. Es stellt eine Notwendigkeit dar, der Jugend auf den unterschiedlichen politischen Ebenen (Parteien, Gemeinden und Staat) die Möglichkeit zu einer direkten aber fairen Konfrontation von Interessen und Ideen einzuräumen.

Daran knüpft sich nahtlos die Verpflichtung, Werte zu vermitteln, den Jugendlichen die Möglichkeit zur Orientierung in unserer Gesellschaft zu geben. Wer als politisch Verantwortlicher eine selbstbewusste, hoffnungsfrohe und in ihrem Handeln sichere Jugend will, hat einen entsprechenden Auftrag.

Verantwortungsbewusstsein und Handlungssicherheit bilden sich nicht von selbst. Sie müssen gefördert werden, die ersten Ansätze müssen gestärkt werden. Der Familie kommt dabei die grösste Bedeutung zu. Doch eine wesentliche Rolle spielen in diesem Zusammenhang neben der Schule auch die Jugendvereinigungen und die Jugendsektionen der Vereine. Ihre landesweiten Leistungen im sozialen, kulturellen und sportlichen Bereich sind unersetzbar. Ihre Integrationsfähigkeit und Spannbreite in so vielfältigen Bereichen wie Kultur, Sport, Sozialem und Politik trägt wesentlich zur Lebensqualität in unserem Land bei.

Die CSV hat mit der CSJ eine Jugendorganisation auf deren Vitalität und Ideenreichtum sie stolz sein kann. Nunmehr im sechsten Jahrzehnt trägt die CSJ ebenso zur politischen und sozialen Bewusstseinsbildung der Luxemburger Jugend wie zur innerparteilichen Willens- und Meinungsbildung der CSV bei. Sie war dabei manchmal unbequem aber zu jedem Zeitpunkt war sie notwendig.

Daran darf und soll sich auch in Zukunft nichts ändern.