Die Konferenz Rio+20 fand 20 Jahre nach der Umwelt- und Biodiversitätstagung im Jahr 1992 statt. Der Aufbruch zur Ressourcen schonenden Wirtschaft und der Schutz der Biodiversität standen damals im Mittelpunkt. Es sei vermerkt, dass bereits 20 Jahre früher, im Jahr 1972, das brisante Dokument „Grenzen des Wachstums“ des „Club of Rome“ eine neue Ära einleiten wollte; leider kam es zu keinen konkreten Handlungen, da der politische Wille für die Umsetzung fehlte.
Die Konferenz Rio+20 fand 20 Jahre nach der Umwelt- und Biodiversitätstagung im Jahr 1992 statt. Der Aufbruch zur Ressourcen schonenden Wirtschaft und der Schutz der Biodiversität standen damals im Mittelpunkt. Es sei vermerkt, dass bereits 20 Jahre früher, im Jahr 1972, das brisante Dokument „Grenzen des Wachstums“ des „Club of Rome“ eine neue Ära einleiten wollte; leider kam es zu keinen konkreten Handlungen, da der politische Wille für die Umsetzung fehlte.
Rio+20 wurde mit der Bekanntgabe des Schlussdokumentes “Die Zukunft, die wir wollen” beendet. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki Moon, begrüßte das Dokument als einen Erfolg, handelt es sich doch um eine konkrete Arbeitsunterlage, welche die Welt auf den nachhaltigen Entwicklungspfad bringen soll. Die EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard meinte zum Abschluss der Gespräche: „Der Erfolg oder Misserfolg von Rio hängt jetzt davon ab, wie die Regierungen damit umgehen. Wenn sie nach Hause fahren und bis zum nächsten Gipfel in zehn Jahren nichts tun, dann wird das nichts." Als Lichtblick kann die Aussage des Schlussdokumentes gelten, welches das klimafreundliche Wirtschaftsmodell in den Mittelpunkt rückt.
In Anbetracht der Tatsache, dass sich die Weltgemeinschaft demnächst mit der Bewertung der Millenniumsziele 2015 auseinandersetzen muss, stellt sich die Frage, wie denn die Bekämpfung der Armut, die Versorgung mit sauberem Trinkwasser und der Bereitstellung von sicherer Energie für die Milliarden Menschen gewährleistet werden soll. Die Menschen, vor allem in den reichen Industrieländern und nunmehr auch in den aufstrebenden Schwellenländern, müssen erkennen, dass das bisherige Wirtschaften auf der Basis der fossilen und nuklearen Energie auf Dauer nicht zu halten ist. Die Ausbeutung der Ressourcen und die damit verbundenen „Angriffe“ auf die drei Lebensressourcen stoßen an ihre Grenzen.
Nunmehr sollen durch den transienten Übergang die erhöhte Energieeffizienz und die breite Nutzung der erneuerbaren Energien immer stärker in den Vordergrund rücken. Allein der Hinweis auf die 450 ppm CO2-Grenze sowie das Überschreiten der 2 Grad Temperaturgrenze und die unausweichlichen Auswirkungen auf das Klima können niemand unbewegt lassen. Hat nicht das renommierte Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung in seiner rezenten Studie auf die Gefahren des unentwegt steigenden Meeresspiegels hingewiesen? Falls keine Remedur hinsichtlich der Verbrennung von fossiler Energie eingeleitet wird, dann dürfte sich der Meeresspiegel um 1,5 m über dem aktuellen Wert erhöhen. Es wird ein Kampf um Land ausbrechen und Hunderte Millionen Menschen werden als Umweltflüchtlingen auf dem Planeten umherirren. Dies mag viele von uns nicht berühren, aber verantwortungsvolle Menschen sollen sich aufraffen und der nachhaltigen Politik das Wort reden.
Als einen großen Fortschritt gilt der Schritt in Richtung der „grünen“ oder nachhaltigen Wirtschaft. Die Menschen begreifen, dass der Klima- und Umweltschutz sowie die wirtschaftlich tragfähige Energieversorgung die wichtigsten Voraussetzungen für den Schutz der Biodiversität darstellen, um das Leben auf dem leben nicht zu gefährden. Zusätzlich macht sich ein Umdenken in Sachen Schutz der Fließgewässer und Ozeane bemerkbar, da die Fischbestände dramatisch abnehmen.
Bedingt durch den Zustrom der Menschen aus den ländlichen Gegenden in die Megastädte mit all ihren Problemen, bedarf es schneller Entscheidungen zur Schaffung von Wohnraum und den unterschiedlichen Versorgungsinfrastrukturen. Dies vor allem in den Schwellen- und Entwicklungsländern, insbesondere müssen die akuten Proble hinbsichtlich der Ernährungsfrage und der Zugang zu sauberem Trinkwasser für die wachsende Weltbevölkerung einer schnellen Lösung zugeführt werden gehend untersucht werden.
Und dazu sei vermerkt, dass sich die weltweite Agrarfläche durch die Erosion und die Wüstenbildung Jahr um Jahr verringert. Man darf sich die aufkommenden Verteilungskämpfe um Wasser und Nahrungsmittel überhaupt vorstellen. In diesem Zusammenhang darf nicht vergessen werden, dass sich die Landwirtschaft auf den drei Säulen der Nachhaltigkeit: Soziales, Umwelt und Wirtschaft bewegen muss, wenn sie alle Menschen ernähren möchte.
Auch wenn das Fazit der Rio+20 Tagung nicht das erhoffte Resultat zeigt, so darf die Hoffnung nicht schwinden, jeder möge seinen bescheidenen Beitrag einbringen, sodass wir mit Zuversicht der Tagung Rio+30 im Jahr 2022 entgegen sehen können. Der vor uns liegende Weg ist nicht einfach.
Dr.-Ing. Marcel Oberweis