Besuch in Washington

Bei seinem Besuch in der US-Hauptstadt Washington hat der Luxemburger Finanzminister Luc Frieden deutliche Worte zur Lage des hochverschuldeten Griechenlands gefunden. Er schloss auch ein Ausscheiden aus der Eurozone nicht aus, wenn das Land seine Sparpläne nicht umsetze.

Wie das deutsche Wochenmagazin Focus berichtet, sagte Frieden in Washington, dass die europäische Währungsgemeinschaft alle Anstrengungen unternehmen muss, um dies zu verhindern. Wenn Griechenland seine Reformzusagen jedoch nicht erfülle, müsse das Land die Eurozone verlassen. Der Luxemburger Finanzminister forderte ebenso, dass Athen im Gegenzug für neue Finanzhilfen aus der EU seine Reformversprechen umsetzen und sich dabei auch einer Überwachung durch die Geldgeber unterziehen müsse.
Zweifel aus Deutschland
Am Sonntag hatte das griechische Parlament den Weg für neue Sparmaßnahmen freigemacht und somit den Forderungen der Troika und der EU-Finanzminister entsprochen. Am Mittwoch steht ein neues Treffen der Finanzminister der Eurozone auf dem Programm, bei dem über Hilfen im Umfang von 130 Millionen Euro beraten werden.
Der deutsche Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hegt unterdessen Zweifel am engen Zeitplan zum Parlamentsentscheid über das zweite Milliardenpaket für Griechenland. Bis zum letzten Sitzungstag des Parlaments am vergangenen Freitag seien die Voraussetzungen für eine weitere Unterstützung Griechenlands noch nicht gegeben gewesen, sagte Lammert der „Financial Times Deutschland“ (Dienstag).
source: Luxemburger Wort/wort.online  (jw/dpa)