Mit nahezu 85 Prozent verabschiedeten die Christlich-Sozialen im Wahlbezirk Osten gestern in Wasserbillig ihre Kandidatenliste für die Landeswahlen am 7. Juni 2009. Premier und CSV-Spitzenkandidat Jean-Claude Juncker rief seine Partei zur Geschlossenheit auf. (Laurent Zeimet, Luxemburger Wort)
Ob bei Bezirkspräsidentin Octavie Modert, Parteipräsident François Biltgen, Ost-Minister Fernand Boden oder Premier- und Spitzenkandidat Jean-Claude Juncker, in allen Redebeiträgen stand die aktuelle Wirtschaftskrise im Mittelpunkt. „In Krisenzeiten muss man auf Erfahrung setzen“, meinte Bezirkspräsidentin Octavie Modert. Die siebenköpfige CSV-Mannschaft im Osten stehe eben für „Kompetenz und Erfahrung“. Fernand Boden verwies auf die bisherigen Maßnahmen der Regierung, um die Konjunkturflaute zu überbrücken: „Wir haben die Kaufkraft gestärkt.“ Für CSV-Parteipäsident François Biltgen steht fest, dass Luxemburg „besser durch die Krise kommt, weil wir uns vor fünf Jahren für den sicheren Weg entschieden haben.“
Die CSV empfiehlt sich den Wählern also auch im Osten als Fels in der Brandung. Premier Jean-Claude Juncker gab zu bedenken, dass sich die Konsequenzen der Krise über die kommende Legislaturperiode ziehen werden. Dieser Tatsache sei im Wahlprogramm Rechnung zu tragen. „Wir müssen den Menschen die Wahrheit sagen, damit wir ihnen nach den Wahlen noch in die Augen schauen können.“ Die Partei müsse daher aufpassen, was sie den Wählern versprechen wolle. Für Parteipräsident Biltgen steht jetzt bereits fest, dass die Christlich-Sozialen „weniger versprechen, aber mehr halten werden.“ Wahlversprechen wurden auf dem Bezirkskongress noch keine abgegeben. Das Wahlprogramm der CSV befindet sich noch in Ausarbeitung. Der Premier verpflichtet seine Partei aber darauf, „nach der Krise“ wieder Ordnung in die öffentlichen Finanzen zu bringen. Das Schuldenmachen dürfe nicht zu einem Dauerzustand werden und sei nur gerechtfertigt, um die Konjunktur vorübergehend zu stützen. Das Wahlziel dagegen ist klar. Die Christlich-Sozialen wollen im Bezirk Osten wieder stärkste Kraft werden. Vor fünf Jahren erzielte die CSV an der Mosel mit 38,6 Prozent ihr landesweit bestes Ergebnis. Premier Jean-Claude Juncker will die gute Zusammenarbeit mit seinen Regierungskollegen Fernand Boden und Octavie Modert auch in den kommenden fünf Jahren fortsetzen. Juncker rief seine Parteifreunde zur Geschlossenheit auf, damit „es am Abend des 7. Juni nicht möglich ist, ohne oder gegen die CSV eine Mehrheit zu bilden.“
Die vorgeschlagene Kandidatenliste wurde von den Kongressdelegierten mit 84,88 Prozent verabschiedet. Octavie Modert hob hervor, dass die CSV im Osten mit dem höchsten Prozentsatz an weiblichen Kandidaten antrete. „Wir sind zwar ein ländlicher, aber der fortschrittlichste Bezirk der Partei“, stellte Modert fest.
Quelle: Luxemburger Wort, 9. Februar 2009, Laurent Zeimet