Wisou huet sech den Educatiounsministère géint dat wëssenschaftlech gepréifte “LALA” Programm an awer fir dat net wëssenschaftlech gepréifte “SILA” Programm entscheet ? Stëmmt et datt eng Studie beseet datt de “SILA” Programm keng Verbesserungen fir net Kanner mat sech bréngt, déi doheem keen Lëtzebuergesch schwätzen ?

Gemäß Artikel 83 der Geschäftsordnung der Abgeordnetenkammer, bitte ich Sie, die vorliegende parlamentarische Anfrage an den Herrn Bildungsminister weiterzuleiten.

 

Die Schere der Bildungsgerechtigkeit weitet sich in Luxemburg immer mehr aus. Kinder mit Migrationshintergrund sowie jene aus sozio-ökonomisch benachteiligten Familien sind die Leidtragenden des Luxemburger Schulsystems. Die Resultate der neuesten “épreuves standardisées” belegen, dass 49 Prozent aller Kinder im Cycle 3.1 nicht über die Lesekompetenzen verfügen, wie sie für diese Stufe vorgesehen sind. Die Resultate sind im Vergleich zum Vorjahr noch schlechter ausgefallen.

Um dieser negativen Tendenz entgegen wird seit Jahren an der luxemburgischen Universität geforscht. Wie aus der nationalen Presse zu lesen war, entwickelte eine luxemburgische Wissenschaftlerin ein auf unsere Multilingualität abgestimmtes, wissenschaftlich geprüftes Programm (LALA – Lauter Lëschteg Lauter) mit dem entsprechenden Unterrichtsmaterial. Positive Resultate auf das Leseverständnis, auch bei Kindern mit Migrationshintergrund, wurden wissenschaftlich belegt; das Projekt erhielt einen Innovationspreis vom “Fonds national de la Recherche”.

 

 

Vor diesem Hintergrund möchte ich folgende Fragen an den Herrn Minister stellen:

  • Warum wird dieses, wissenschaftlich geprüfte Programm nicht in der Grundschule eingesetzt?
  • Laut geschriebener Presse soll der Direktor des SCRIPT als Erklärung behauptet haben, das Gesamtpaket hätte beim LALA-Projekt nicht gestimmt. Kann der Minister uns diese Aussage erklären?
  • Warum entschied sich das Bildungsministerium einerseits gegen das wissenschaftlich geprüfte “LALA” und auf der anderen Seite für ein wissenschaftlich nicht geprüftes Programm, das sogenannte -Sila-?
  • Stimmt es, dass eine Studie zur ersten Version des Sila-Programms, in den 90er Jahren, belegt hat, dass dieses Programm keine erkennbaren Verbesserungen mit sich bringen würde sprich höchstens für Kinder die zu Hause luxemburgisch reden? Besteht hierdurch nicht das Risiko, dass die Bildungsschere weiter auseinander geht?
  • Mit welchen Studien begründet das Ministerium das Sila-Programm einzuführen?
  • Das Lala-Programm wurde von der Uni.lu und über das Proof-of-Concept-Programm vom FNR unterstützt, welches Forschungsresultate valorisieren möchte. Kann der Minister uns erklären weshalb luxemburgische Forschungsinstitute hierzulande entwickelte Förderprogramme unterstützen, der Staat jedoch diese Programme ausgebremst und ihnen keine Bedeutung zukommen lässt da sie nicht in die Praxis umgesetzt werden?

 

 

Es zeichnet hochachtungsvoll,

 

 

 

Martine Hansen

Abgeordnete

 

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