Der CSV Stad Präsident zur Politik des Schöffenrats

Laurent Mosar, Präsident der CSV Stad, lässt kein gutes Haar an der Politik des blau-grünen Schöffenrates.

Herr Mosar, Sie stören sich daran, dass eine Fahrradbrücke 18 Millionen Euro kosten soll. Laut Schöffe François Bausch ist sie aber ein notwendiger Bestandteil der Mobilitätspolitik …

Ich frage mich, ob so viele Leute von Cents mit dem Fahrrad in die Philharmonie fahren werden. Diese Brücke wird nur von einer Minderheit genutzt werden. Dabei wird sie umgerechnet 720 Millionen alter Franken kosten. Auf der anderen Seite werden aber die Gemeindetaxen substanziell erhöht. Die 18 Millionen Euro wären im Sozialbereich sowie für Schul- und Auffangstrukturen sinnvoller angelegt – oder beim Busdienst, wo viele Verbesserungen nötig wären.

Sie glauben also nicht, dass das neue Buskonzept die Situation verbessern wird?

Nein, denn es fehlt an vielen Verbindungen zwischen den Stadtvierteln. Das Buskonzept ist auch ein weiteres Beispiel der Informationspolitik des blau-grünen Schöffenrates: Mal informiert er überhaupt nicht, mal informiert er zu spät. Ich bin gespannt auf das Verkehrschaos am 15. September, wenn das neue Buskonzept in Kraft tritt. Wer in der Stadt wohnt, erhielt zwar ein Faltblatt, doch alle anderen Benutzer erfahren die Neuerungen erst am 10. September. Das ist viel zu spät.

Sie sprechen von „Augenwischerei“. Was genau meinen Sie damit? 

Damit meine ich vor allem Initiativen der Grünen in der Mobilitätspolitik. Wo kein Problem bestand, wird eines geschaffen. Ein Beispiel ist die neue Busspur in der Route d’Esch. Da wird dem Bürger vorgegaukelt, die Verkehrssituation werde verbessert, doch das Gegenteil wird erreicht: Jetzt stehen nicht nur die Autos im Stau, sondern der Bus gleich mit. Das ganze kostet den Bürger nur Geld – womit sich wieder einmal bestätigt: Grün wird teuer! 

Quelle: Luxemburger Wort, 25. Juli 2008, Raphael Zwank