Grünanlagen – wie aber steht es mit deren Unterhalt?

Grünanlagen und Parks sind ein wichtiger Teil der Städte und Ortschaften. Ihre Pflege muss gewährleistet werden. Gleichzeitig steht jeder Einzelne von uns in der Verantwortung. Von Marc Spautz.

Seit mehreren Jahren kann man mitverfolgen, wie in den einzelnen Gemeinden des Landes immer mehr Grünanlagen oder Parks entstehen. Dies ist eine lobenswerte Initiative, vor allem da immer weniger Einwohner sich einen eigenen Garten leisten können. Auch ist unbestreitbar, dass Grünanlagen in immer dichter besiedelten Gebieten ihren Vorteil haben, sowohl aus umwelttechnischer Sicht wie auch wegen der verbesserten Wohnqualität.

Straßenzüge ohne Baum oder Grünfläche sind für die meisten von uns unvorstellbar und eigentlich auch nicht wünschenswert. Wie aber steht es mit dem Unterhalt dieser Grünflächen?

Nur die wenigsten Gemeinden haben genügend Personal, um sich adäquat um diese Flächen zu kümmern. Es genügt ja nicht nur, im Frühjahr und dann nochmals im Herbst nach den Pflanzen respektive den Bäumen zu sehen!

Grüne Oasen in den Gemeinden verlangen eine intensive und auch fachmännische Pflege und Betreuung. Und dies vor allem, wenn Einwohner jene Stellen benutzen, um mal mit ihrem Vierbeiner Gassi zu gehen. Oder um dort Müll abzuladen. Oder wenn Kinder und Jugendliche Bäume und Sträucher als Spielplatz benutzen, respektive diese Anlagen als einen Gegenstand betrachen, den man mutwillig zerstören kann, ohne dass jemand einschreitet.

Allein diese kurze Auflistung zeigt, dass Grünflächen wie übrigens auch die Spielplätze einer intensiven und über das Jahr dauernden Pflege bedürfen. Genau wie im eigenen Garten ist je nach Jahreszeit zurückschneiden, neu pflanzen, jäten usw. gefragt. Es nützt also nichts, wenn unsere Städte und Gemeinden immer “grüner” werden, wenn nicht auch im Gegenzug dafür gesorgt wird, dass diese Flächen unterhalten werden.

Auch muss dafür gesorgt werden, dass alle Einwohner diese Flächen nicht nur benutzen dürfen und sollen, sondern dass auch sie Verantwortung dafür tragen, dass Grünanlagen und Spielplätze nicht dem Vandalismus anheimfallen und auch in Zukunft noch benutzt werden können. Denn wer spaziert denn noch durch eine Anlage oder geht mit seinen Kindern oder Enkeln dorthin, wenn Müll zwischen den Sträuchern liegt, wenn die Reste des Picknicks noch auf dem Rasen liegen, wenn die Schaukel zerstört ist?

Hier muss dann auch an die Zivilcourage des Einzelnen appelliert werden, einzuschreiten, wenn man sieht, dass Kinder, aber auch Erwachsene mutwillig diese Anlagen zerstören. Wir alle tragen gemeinsam die Verantwortung für intakte Anlagen.

Grünanlagen und Parks gehören in unsere Städte. Spielplätze auch. Sie machen das Leben in Ballungsgebieten lebenswerter. Sie stellen aber auch die Gemeinden und Einwohner vor Verantwortung. Einerseits muss der Unterhalt dieser Flächen gewährleistet sein, was nicht einen unerheblichen finanziellen Aufwand bedeutet.

Andererseits müssen wir alle Sorge dafür tragen, dass die Pflanzen und Bäume nicht zum Spielball von Vandalismus werden, ohne dass einem Konsequenzen drohen. Die Zerstörung von Bäumen und Sträuchern wie auch die Verschmutzung von Grünanlagen sind keine Kavaliersdelikte!

Marc Spautz, Schifflingen

Quelle: Wort, 18. August 2007