Das Parlament hat am 15. Dezember 2004 das Gesetz über den Emissionshandel (Kioto-Protokoll) votiert. Im Gespräch mit dem Luxemburger Wort lieferte der CSV-Abgeordnete Marcel Oberweis Erklärungen
Das Parlament hat am 15. Dezember 2004 das Gesetz über den Emissionshandel (Kioto-Protokoll) votiert. Im Gespräch mit dem Luxemburger Wort lieferte der CSV-Abgeordnete Marcel Oberweis Erklärungen.
Luxemburger Wort: “Greenpeace hat vorige Woche vorgegeben, dass die CO2 Emission bis Mitte des Jahrhunderts um 80 Prozent reduziert werden müssen, damit die Erderwärmung nicht über zwei Grad Celsius ansteigt. Wie soll das geschehen? Luxemburg hat heute schon große Probleme, sein Ziel von minus 28 Prozent in den nächsten acht Jahren zu realisieren.”
Marcel Oberweis: “Ein paar Zahlen verdeutlichen die Ausmaße der Problematik: Jährlich werden rund 27 Milliarden Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre ausgeschieden. Berechnungen zeigen, dass der CO2 Anteil seit 1870 um ein Drittel angestiegen ist. Die Folgen dieser Entwicklung sind verheerend. Bis zum Ende dieses Jahrhunderts wird ein Temperaturanstieg erwartet, der je nach Region zwischen 1,4 und 5,8 Grad Celsius variiert. Parallel zur Temperatur wird auch das Meeresniveau um einen Meter steigen dabei müssen wir bedenken, dass zwei Milliarden Menschen an der Küste, bis zu 60 Kilometer landeinwärts leben.
Was Luxemburg selbst angeht, ist der CO2-Ausstoss von 14 Millionen Tonnen 1990 auf lediglich zwölf Millionen Tonnen im vergangenen Jahr gesunken. Positiv trug dazu die Umstellung auf Elektrostahlwerke bei, einen negativen Einfluss üben der immense Erdgasverbrauch der TGV-Anlage in Esch, der Anstieg der Einwohnerzahl um 80000 Menschen und der Tanktourismus aus. Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, dann müssen in den nächsten Jahren Zertifikate für drei bis fünf Millionen Tonnen CO2 erworben werden.”
Quelle: Luxemburger Wort vom 15.12.2004