Jean-Claude Juncker: “Wenn am Wahlabend eine Koalition ohne die CSV in Reichweite liegt, dann werden die anderen Parteien – Sozialisten und Grüne zuerst – die CSV mit Kusshand in die Wüste schicken.”
Jean-Claude Juncker: “Wenn am Wahlabend eine Koalition ohne die CSV in Reichweite liegt, dann werden die anderen Parteien – Sozialisten und Grüne zuerst – die CSV mit Kusshand in die Wüste schicken.”
Wenn der vorläufig letzte Erste der LSAP loslegt, dann legt er richtig los. Herr Asselborn meinte anlässlich des letzten Kongresses seiner Partei, auf die luxemburgische Demokratie lauerten ernste Gefahren. Laut “Quotidien” führte er mit Blick auf die CSV aus: “un seul guide, une pensée unique, une seule couleur: voilà qui est toujours dangereux pour la démocratie”. Baufdeg!
Herrn Asselborn sind die jüngsten Meinungsumfragen in die Knochen gefahren. Er nimmt sie für bare Münze. Er träumt Tag und Nacht von ihnen. Und er träumt schlecht.
Wir unsererseits schlafen gut. Jedoch tagsüber sind wir hellwach und ruhen uns nicht auf den uns günstigen Prognosen aus. Mag sein, dass die Wahlforscher positive Daten für die CSV ermitteln. Aber wir wissen: die CSV hat die Wahlen noch nicht gewonnen. Und wir wissen: wenn alle denken, dass die CSV die Wahlen problemlos gewinnt, dann werden sie anderen Parteien den Vorzug geben.
Wenn am Wahlabend eine Koalition ohne die CSV in Reichweite liegt, dann werden die anderen Parteien – Sozialisten und Grüne zuerst – die CSV mit Kusshand in die Wüste schicken. Der Grüne Camille Gira hat unlängst erklärt, er wäre “glücklich” die CSV in die Opposition schicken zu können. Der sozialistische Ex-Vorsitzende Ben Fayot stellte übers Wochenende im “Tageblatt” apodiktisch fest, die CSV bremse die Modernisierung des Landes. Er möchte die schwarzen Modernisierungsverweigerer stoppen, um mit Herrn Gira “glücklich” zu werden. Rot-Grün gegen Tief-Schwarz!
“Das Anwachsen des CSV-Einflusses ist beunruhigend für die Zukunft des Landes”, schreibt Fayot. “Dangereux pour la démocratie”, setzt Asselborn drauf. Diese Methode hat Methode: Gira möchte glücklich werden, Fayot das Land retten und Asselborn die Demokratie. Alle Gefahr geht von einer starken CSV aus. Deshalb: stoppt die CSV.
Würde man sich selbst nicht so gut kennen, man würde vor der eigenen Gefahr in Angst und Schrecken verfallen.
Wie wäre es, wenn wir ruhig und angstfrei das Verdikt der Luxemburger abwarten würden? Die wissen schon was sie tun. Es ist davon auszugehen, dass sie Herrn Gira nicht “glücklich” machen wollen, dass sie die Zukunft des Landes nicht aufs Spiel setzen werden – und die Demokratie möchten sie auch beibehalten.