Internationale Schule in Differdingen – Chance und Risiko

Die Internationale Schule in Differdingen war ursprünglich als normales Lyzeum geplant, wurde dann als aggregierte Europaschule angekündigt. Mit der Abstimmung des Gesetzes, bei dem sich die CSV enthielt, kommt es nun zu einer Vermischung von beiden Schulsystemen. Eine aggregierte Europaschule wird aufgrund unserer Bevölkerungsheterogenität sicherlich gebraucht und bietet eine sinnvolle Alternative zum klassischen Lyzeum.

Vieles bleibt aber ungeklärt. Es gibt weder klare Aufnahmebedingungen noch Selektionskriterien. Trotz mehrfachen Nachfragens meinerseits konnte der Minister keine Auskunft geben nach welchen Kriterien die Auswahl getroffen wird. Es werden auch Schüler aufgenommen, die kaum Chancen haben das „bac européen“ zu schaffen. Dies gilt insbesondere für Schüler des „régime préparatoire“. Bereits jetzt müssten diesen Kindern und Jugendlichen, die entweder im englischsprachigen oder französischsprachigen Regime unterrichtet werden, klare Perspektiven aufgezeigt werden. Ein diesbezügliches Konzept ist inexistent. Welche internationalen Berufsausbildungen sollen in welchen Schulen angeboten werden? Brauchen wir eine englischsprachige Berufsausbildung oder sollten wir nicht eher die französischsprachige Berufsausbildung ausbauen? Die Schüler riskieren in einer Sackgasse zu enden.

Für die CSV wäre es sinnvoller gewesen zuerst eine aggregierte Europaschule, mit dem klarem Ziel des „bac européen”, konsequent aufzubauen und sich dann zusammen mit den Schulen und Berufskammern, konkrete Gedanken zu machen, wie wir der Sprachenvielfalt im „Cycle inférieur“ , im „régime préparatoire”, und in der Berufsausbildung besser Rechnung tragen können.

Martine Hansen
Abgeordnete

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