Die Altersversorgung im Norden

Der spezifische CSV-Nordprofil gibt uns die Möglichkeit, einzelne Politikbereiche darzustellen aus dem Blickwinkel unserer Region. Heute möchte ich mich spezifisch mit der Altenpolitik für den Norden unseres Landes beschäftigen. 1999 war das UNO-Jahr des Dritten Alters; es stand unter dem Motto “Eng Welt fir all Alter”. Die Organisation solcher Jahre ist wichtig, um zu sensibilisieren und zu informieren. Wesentlicher allerdings ist der mentale Wandel. Als CSV sehen wir unsere Aufgabe darin, hehre Prinzipien in konkrete Maßnahmen umzusetzen.

In kaum einem Bereich hat sich so viel geändert wie in der Altenpolitik. In der Großfamilie früher lebten Jung und Alt um einen Tisch herum zusammen. Die Industrialisierung und der technische Fortschritt haben einen Familienwandel herbeigeführt – dies mit allen Vor- und Nachteilen. Viele alte Menschen können heute nicht mehr allein zu Hause bleiben.

Deshalb mussten Strukturen geschaffen werden, um den neuen Bedürfnissen unserer Zeit gerecht zu werden.

Im Bereich der Alten- und Pflegeheime ist der Norden gut gerüstet. Neues ist zudem noch im Entstehen. Clerf und Diekirch verfügen über moderne Altenpflegeheime (Centres Intégrés). In Redingen schreitet der Neubau des Altenheimes, das mit 80 % vom Familienministerium und 20 %,vom Interkommunalen Syndikat finanziert wird, zügig voran. In Wiltz entsteht ein Neubau, der Alten- und Pflegeheim in einer Einrichtung vereint. Auch Ettelbrück wird eine neue Infrastruktur erhalten. Für die Heime in Vianden sind Pläne in Ausarbeitung.

Mit diesem Programm ist nicht nur eine genügend große Zahl von Betten vorhanden, sondern es entstehen moderne altengerechte Heime. Der aktuelle Baupreis pro Bett beträgt ungefähr 8,5 Mio. F, wobei der Staat 80 % respektive 100 % übernimmt. In diesen Heimen können die Senioren und Seniorinnen bis zu ihrem Lebensende bleiben, egal wie pflegebedürftig sie werden. Wir bemühen uns auch darum, alte Menschen in ihrer Heimatgegend zu lassen.

Andere innovative Strukturen bestehen und sind in der Planung. Ich denke an die Tagesstätten für pflegebedürftige und demente Leute in Hüpperdingen, Dahl, Ettelbrück und Wiltz. Mit anderen Gemeinden wird verhandelt, um ähnliche Tagesstätten zu schaffen. Dort werden die Betroffenen tagsüber durch kompetentes Personal betreut.

Wir haben uns dafür stark gemacht, dass wir heute über flächendeckende Heimpflegedienste verfügen. Sie erlauben es, unsere Senioren möglichst lange zu Hause aufzunehmen und die pflegenden Angehörigen zu entlasten. Träger dieser Dienste sind private Einrichtungen wie “Hëllef Doheem” oder auch interkommunale Syndikate.

Die Pflegeversicherung, die nach anfänglichen Kinderkrankheiten einen wichtigen Pfeiler für pflegebedürftige Menschen und ihre Familien darstellt, wird helfen, noch fehlende Lücken zu schließen.

Über den Nationalen Solidaritätsfonds haben wir die Möglichkeit, den Pensionspreis mit zu übernehmen für Senioren mit bescheidenem Einkommen.

Neue Projekte -wie “Club Senior” – die sich besonders an die “aktiven” älteren Menschen wenden, entstehen. Wir hoffen dabei auf die Mitarbeit der Gemeinden.

Marie-Josée Jacobs Ministerin für Frauen, Familie und Jugend